Depressive Erkrankungen sind somit ein schwerwiegendes Problem für den einzelnen Betroffenen und dessen Angehörige, stellen aber auch einen beträchtlichen Wirtschaftsfaktor dar, insbesondere unter Berücksichtigung der krankheitsbedingten Arbeitsausfälle und der Kosten für die symptomatische Behandlung bis zu jenem Zeitpunkt, zu dem die Grunderkrankung diagnostiziert wird.
Depression-Diagnose fällt viel zu selten
Obwohl die Wahrscheinlichkeit, zumindest einmal im Leben an einer depressiven Episode zu erkranken, etwa 17 Prozent beträgt und tendenziell zunimmt, wird die Krankheit oft nicht oder sehr spät erkannt. Einerseits wird das Thema "Depression" immer noch tabuisiert, andererseits werden depressive Erkrankungen oft durch unterschiedliche Symptome überlagert, so dass sie selbst für MedizinerInnen nicht gleich erkennbar sind.
Vielfältige Behandlungsmöglichkeiten
Bei Depressionen handelt es sich jedoch um ernste Erkrankungen, die früh behandelt werden müssen, um einen chronischen Verlauf oder sogar einen Suizid zu vermeiden. Die neue Arznei & Vernunft-Leitlinie "Depressive Erkrankungen" beinhaltet unter anderem diagnostische Kriterien, medikamentöse Therapiemöglichkeiten, evidenzbasierte Psychotherapien und Entscheidungshilfen, in welchen Fällen ein Facharzt zugezogen werden sollte. Es wird das Ziel verfolgt, Erkrankten die Schwellenangst vor einem Arztbesuch zu nehmen, sowie durch Information über die Therapieformen die Compliance zu erhöhen. (red)
Die Leitlinie "Depressive Erkrankungen" finden Sie hier.