Welche Fonds schnitten am besten ab?FORMAT präsentiert die Fondsjoker 2006!

Welche Austro-Manager machten die besten Erträge? Europa schlägt die USA um ganze 19 Prozent

2006 erzielten Anleger mit Fonds Erträge bis zu 78 Prozent. FORMAT zeigt, welche Fonds aus dem In-und Ausland am besten abschnitten und welche Austro-Manager das meiste aus Ihrem Geld machten.

Das Fondsjahr 2006 erinnert an die Sage vom Januskopf. Die weltweit besten 15 Fonds gehören nämlich alle zu zwei Kategorien, die unterschiedlicher kaum sein könnten: vermeintlich konservative Immobilienaktien und riskante chinesische Papiere. Die einen profitierten vom Immobilienhype, die anderen vom Boom im Land der Mitte. Absolute Nummer eins wurde der JF China aus dem Hause JPMorgan. Der weltweit beste Fonds segnete dessen Investoren mit einem Wertzuwachs von 78,7 Prozent. Der beste Europa-Immobilienfonds, der Constantia European Property, war mit einem Jahresertrag von 56,9 Prozent die Nummer 14 weltweit. Silvia Wagner, unter deren Leitung der Constantia European Property von dem deutschen Immobilienspezialisten La Salle gemanagt wird, schwelgt in Siegerlaune: "Erstmals hat sich ein Immobilienfonds als erfolgreichster Fonds unter den österreichischen Investmentfonds etabliert."

Obwohl Geldinstitute wie die deutsche DWS auch 2007 Immobilienfonds empfehlen, ist nicht zu erwarten, dass sich das Kursfeuerwerk der Gegenwart noch lange prolongieren lassen wird. Denn Kurszuwächse von im Schnitt 37 Prozent per annum, wie es in den letzten drei Jahren der Fall war, beruhen bei Immobilien nur zum Teil auf steigenden Mieterträgen, sondern vor allem auf wachsenden Kursprämien auf den Wert der Gebäude.

Europa schlägt die USA um 19 Prozent
In Spanien machte es 2006 nicht nur den Urlaubern Spaß, sondern auch den Investoren. Mit durchschnittlich 32,5 Prozent waren Spanienfonds die beste europäische Fondskategorie. An den anderen europäischen Börsen herrschte unter Investoren ebenfalls eitel Wonne. Wie bereits in den vergangenen drei Jahren wurden Anleger mit zweistelligen Zuwächsen verwöhnt - 2006 waren es im Schnitt 18,7 Prozent. Einer, der in diesem Umfeld besonders gut abschnitt, ist Horst Simbürger, Fondsmanager des Volksbank Europa Invest. Der Fonds, der sowohl Blue Chips als auch Nebenwerte ins Depot nehmen kann, ist derzeit mit plus 25,6 Prozent der beste Stockpicker für europäische Aktien einer österreichischen Bank. Eine Alternative zum Volksbank Europa Invest ist der Kathrein European Equity. Der mithilfe eines Computermodells verwaltete Fonds erreichte 26,5 Prozent.

In beiden Fällen sollte die Saat auch im nächsten Jahr auf fruchtbaren Boden fallen, denn dank steigender Unternehmensgewinne und einer freundlichen Konjunktur ist das Umfeld für Europa laut Simbürger weiterhin intakt.

Ganz anders sieht die Welt jedoch jenseits des Atlantiks aus. Die einstige Kurslokomotive stand 2006 am Abstellgleis. Fonds, die auf Wall Street und Co setzten, erwirtschafteten im Schnitt ein Minus von 0,3 Prozent, was nicht zuletzt am schwachen Dollar lag. Nur wer einen gewieften Fondsmanager wie beim Bawag PSK Amerika Stock ausgewählt hatte, konnte den Wert des Depots steigern, beim währungsgesicherten Bawag-Fonds sogar um knapp 10 Prozent.

Jahr der Dividenden und flexiblen Fonds
Man musste im Vorjahr gar nicht voll auf Risiko gehen, um gut zu verdienen. So lag ein Klassiker des konservativen Genres, der Nordea European Value, 2006 mit einem Wertzuwachs von 27 Prozent deutlich über dem Schnitt. Und bei den Weltaktien punktete der Volksbank Dividend Invest, der aus Papieren mit besonders hohen Ausschüttungen besteht, mit 23,3 Prozent Plus.

Exjugoslawien brachte 56 Prozent
Zum wiederholten Mal konnte sich Osteuropa in den vorderen Rängen platzieren, der Espa Stock Europe Emerging erreichte sogar 36,9 Prozent Jahresplus. Überraschungsgewinner war ein Spezialprodukt, der Hypo South Eastern European Opportunities. Der Fonds, der ausschließlich in Ex-Jugoslawien investiert, hat 56 Prozent abgecasht und dürfte langfristig weiter vom starken Wachstum partizipieren. "Dort herrscht Goldgräberstimmung", so Joachim Waltl, Fondsmanager des Hypo-Fonds in Zagreb. Das Wirtschaftswachstum in Kroatien, Serbien und Bosnien wird Schätzungen zufolge bis 2010 pro Jahr zwischen 7 und 10 Prozent erreichen. Waltl: "Für Anleger sind heuer Erträge bis zu 20 Prozent realistisch."

Die Flops des Jahres
Mit sicheren Euro-Anleihen war im Vorjahr kein Staat zu machen. Im Mittel verloren die Anleger 0,9 Prozent, auch heuer sehen die meisten Experten eher schwarz. Eine noch größere Enttäuschung waren 2006 die japanischen Aktien mit durchschnittlich minus 10,3 Prozent. Stefan Ferstl gelang es mit dem Meinl Japan Trend als einzigem Fondsmanager, knapp im Plus zu bleiben. Die letzten Nerven haben 2006 vor allem Investments in japanische Nebenwerte gekostet.

Die ganze Story lesen Sie im aktuellen FORMAT!