Pilotprojekt gestartet

Der Truppenübungsplatz Seetaler Alpe kommt seit 1.12. ohne Grundwehrdiener aus

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Wehrpflicht - Pilotprojekt gestartet

Darabos erklärte, er habe die Pilotprojekte vor einigen Monaten in Auftrag gegeben, das Vorhaben auf der Seetaler Alpe zeige, wie man Rekruten mit Innovationen und durch Geräteeinsatz ersetzen könne. "In der Versorgung braucht man nicht unbedingt Grundwehrdiener", so der Minister. Alle Projekte seien freiwillig, so Darabos. Auf die Frage, warum man beispielsweise Investitionen in technische Geräte nicht früher durchgeführt habe, sagte der Minister: "Da gab es Widerstände". Jetzt aber habe es innovative Vorschläge gegeben, es sei mehr kreatives Denken entstanden, so der Minister, bevor es zur Besichtigung der neuen Sicherheitsanlage in der tief verschneiten Hochgebirgslandschaft ging.

Mehr Technik, weniger Personal

Derzeit gebe es 45 Bedienstete und drei Leiharbeiter, zuvor dienten rund 100 Systemerhalter in drei Einrückungsterminen. Hofer zufolge sind die Rekruten etwa als Absperrposten, Fahrer, Ordonnanzen oder Küchenkräfte bei Kosten von rund 600.000 Euro im Jahr eingesetzt gewesen. Kompensiert werden sie nun durch neue technische Anlage beim Scharfschießen (Erstinvestition 350.000 Euro). "Diese ersetzt 36 Rekruten als Absperrposten", so Hofer. Bei den Postenhütten im Gebirge gebe es nun sieben Drehleuchten, die mittels Mobiltelefon vom Sicherheitsoffizier eine Stunde vor Schießen aktiviert werden. Drei Infotafeln mit Laufschrift und Karten des Gebietes wurden im Lager und bei Zufahrten aufgestellt. Zwei Unteroffiziere seien zudem beim Scharfschießen im Gelände unterwegs. Zwei bis drei Fälle von Verletzungen des Sperrgebietes registrierte man in den vergangenen Jahren - Skitourengeher.

130.000 Euro Ersparnis

In der Betreuung der auf dem Schießplatz befindlichen Truppen werden nun statt 36 Rekruten in der Cafeteria drei Leiharbeiter aus der Region eingesetzt - einer davon diente zuvor als Rekrut hier und "verlängerte" dann gleich. Im Kraftfahrbereich fährt das Kaderpersonal nun selbst, bzw. werden zwei Vertragsbedienstete aus der Region dafür angestellt (Kosten rund 70.000 Euro). Diese bedienen auch das neue Gerät wie etwa die Schneefräsen. Die Reinigung übernahm eine Fremdfirma aus der Region zu einem Jahreskostenpreis von rund 109.000 Euro. Im Küchenbereich nutzte man die schon erfolgte Einführung der sogenannten Finalisierungsküche - die fertigen Portionen kommen aus Klagenfurt - und engagierte zwei Hilfskräfte (50.000 Euro). Im Kostenvergleich kämen die Rekruten auf 600.000 Euro plus 35.000 Euro für Leihmaschinen vom Maschinenring. Die Kosten für Bedienstete und neues Gerät kämen nun auf 504.000 Euro jährlich, also fast 130.000 Euro Ersparnis.

Sechs Projekte insgesamt

Das Projekt wird außer auf der Seetaler Alpe an fünf Standorten - im Ministerium in der Rossauer Kaserne, im Amtsgebäude Franz Josef-Kai, in der Starhembergkaserne und im Kommandogebäude General Körner in Wien sowie in der Klagenfurter Khevenhüller-Kaserne durchgeführt. Der Start des Projekts erfolgte auf der "Seetaler" und im Amtsgebäude mit Anfang Dezember, in allen anderen Standorten mit 1. März 2013. Insgesamt sollen dabei 410 Systemerhalter "eingespart" werden.

Laut Verteidigungsministerium sind rund 60 Prozent der Rekruten als Systemerhalter (Köche oder Kellner, Schreibkräfte) beim Heer, 40 Prozent dienen bei der Truppe, etwa als Infanteristen oder Pioniere.

Kommentare

brauser49

W-Pfl-Befuerworter werden wohl die sein die es selber nicht (mehr) betrifft - sollte es also einmal zu einer Abstimmung kommen moege man nur die männliche Jugend und ev. Kinderbeihilfenbezieher zulassen. Etwas anders siehts bei der Frage nach Sozialmonaten aus !

Der Darabos wird wohl nicht kurz vor der Wahl arbeiten anfangen?
endlich mal was gescheites - und alle Wehrpflichtbefürworter sollen mal nachdenken: 60 % der Soldaten werden als VERSORGER eingesetzt - das ist echt sinnlos! Ja zum Berufsherr - ja zu 6 Sozialmonaten für alle (Buben und Mädchen)

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