Wegen Klage von Zwangsabsteiger Gil Vicente: FIFA droht Portugal mit Ausschluss

Nationalmannschaft und alle Klubs wären betroffen Portugiesen haben noch zwei Wochen Gnaden-Frist

Der Fußball-Weltverband (FIFA) hat der portugiesischen Nationalmannschaft und allen portugiesischen Klubs den Ausschluss aus internationalen Wettbewerben angedroht. Ursache des Disputs ist die Klage des Zwangsabsteigers Gil Vicente vor einem Zivilgericht. Der portugiesische Verband (FPF) habe dafür zu sorgen, dass sich der zum Zwangsabstieg in die 2. Liga verurteilte Verein den Urteilen der Sportjustiz beuge, forderte die FIFA. Der Weltverband räumte den Portugiesen eine Frist von zwei Wochen zur Klärung des Problems ein.

Hintergrund ist der vor einem Monat vom Ligaverband (LPFP) verordnete Abstieg von Gil Vicente. Der Verein hatte in der vorigen Saison nur knapp den Klassenverbleib geschafft. Absteiger Belenenses Lissabon bezichtigte den Klub daraufhin, in den letzten vier Saison-Partien den angolanischen Stürmer Mateus Galiano da Costa ohne rechtsgültigen Vertrag aufgeboten zu haben. Dies führte dazu, dass Gil Vicente vom Ligaverband in die 2. Liga zurückgestuft wurde, Belenenses dagegen weiter erstklassig bleiben durfte.

Gil Vicente wollte sich mit dieser Entscheidung jedoch nicht abfinden, zog vor ein Zivilgericht und erwirkte eine Einstweilige Verfügung. Der Verein, der damit gegen die Regeln des FPF und der FIFA verstieß, argumentierte, es handle sich um eine arbeitsrechtliche Angelegenheit. Artikel 61 der FIFA-Statuten verpflichtet den Verband zu gewährleisten, dass Streitfragen ausschließlich von der Sportjustiz geklärt werden. Wegen der Klage musste bereits das für Sonntag geplante Saison-Auftaktspiel von Rekordmeister Benfica Lissabon gegen den Lokalrivalen Belenenses abgesagt werden. (apa/red)