Warum der "Manhattan-Effekt"
langfristig Beziehungen zerstört

Die psychologische Bezeichnung „Manhattan-Effekt“ hat nichts mit dem New Yorker Stadtteil zu tun. Zumindest nicht direkt: Der Ausdruck geht auf Woody Allens Filmkomödie 'Manhattan' aus dem Jahr 1979 zurück.

von Psychologie - Warum der "Manhattan-Effekt"
langfristig Beziehungen zerstört © Bild: shutterstock

In dieser romantischen Komödie verliebt sich ein New Yorker in eine viel jüngere Frau. Zunächst nimmt er die Liebesbeziehung sehr locker, dann soll seine Freundin für ein Auslandssemester nach England gehen. Doch er fleht er sie an, zu bleiben und ihre persönlichen Pläne aufzugeben. Der Grund: Er hat Angst, sie durch die räumliche Trennung zu verlieren. Was diese Geschichte nun mit dem „Manhattan Effekt“ zu tun hat? Ganz einfach:

1. Was genau ist der "Manhattan-Effekt"?

Jene Wissenschaftler, die dem „Manhattan-Effekt“ seinen Namen gaben, haben in ihrer Studie herausgefunden, dass viele Menschen aufhören, ihre Partner zu unterstützen, wenn sie glauben, dass deren Vorhaben die Beziehung gefährden könnte. Der Name dieses Phänomens ist eben angelehnt an den gleichnamigen Film von Woody Allen.

2. Wie äußert sich der "Manhattan-Effekt"?

Die Ergebnisse der Untersuchung, die im 'Journal of Personality and Social Psychology' veröffentlicht wurden, zeigen, dass die meisten Partner sogar soweit gehen, ihrem Gegenüber bestimmte Vorhaben auszureden, nur um die vermeintliche Gefahr für die Beziehung zu eliminieren. Denn vor allem, wenn man Erfolg hat und der Partner die Gelegenheit "zum Wohle der Beziehung" sausen lässt, entsteht ein Riss in der Liebe. Der andere hat das Gefühl, etwas aufgegeben zu haben und nicht genug (oder überhaupt nicht) unterstützt worden zu sein.

3. Was sind die Folgen des „Manhattan-Effekt“?

Diese fehlende Unterstützung sorgt für Frust, der oft auch nach der Versöhnung noch unter der Oberfläche schwelt. Jeder von uns weiß doch, wie leicht sich verpasste Chancen idealisieren lassen – so nach dem Motto: "Hätte ich DAS damals nur gemacht, dann wäre jetzt alles besser." Und so zeigen sich die Auswirkungen des Manhattan-Effekts oft erst Monate oder gar Jahre nach dem eigentlichen Streit.

4. Wie kann man den „Manhattan-Effekt“ verhindern?

Um den Manhattan-Effekt auszuhebeln, braucht es Mut. Den Mut, an die eigene Beziehung zu glauben, nicht zu blockieren und Freiräume zu schaffen. Auch wenn der Partner zeitweise mehr arbeitet, mehr verdient als man selbst oder gar in eine andere Stadt zieht.

5. Was man trotz „Manhattan-Effekt“ immer tun sollte

Kommunikation ist deiner der Grundpfeiler jeder funktionierenden Beziehung. Nur weil der „Manhattan-Effekt“ eintritt heißt das nicht, dass man seine Meinung nicht mehr kundtun sollte. Natürlich sollte man seinen Partner sagen, wenn eine konkrete Entwicklung Sorge oder auch Angst bereitet.