Waldbrand in Lilienfeld

Weitere Löscharbeiten - 60 Feuerwehrleute im Einsatz. "Brand aus" in Tirol.

von Waldbrand in Lilienfeld © Bild: APA/BFKDO Lilienfeld/Thomas Teis

Die Flammen waren am Samstag vor Einbruch der Dunkelheit weitgehend unter Kontrolle gebracht worden. In der Folge hielten 29 Feuerwehrleute Brandwache und dämmten vereinzelt am Schneisenrand kleinere aufkommende Brände ein. Feuer innerhalb der bereits abgebrannten Schneise mussten zur Sicherheit der Einsatzkräfte brennen gelassen werden: In der Nacht gab es zwar keine weiteren Explosionen durch Kriegsrelikte, aber am Samstag war neben Maschinengewehrmunition auch eine Granate gefunden worden.

Regen begünstigt Löscharbeiten

Am Sonntag begünstigte einsetzender Regen die Löscharbeiten, starker Nebel über dem Brandgebiet verhinderte allerdings den weiteren Einsatz der beiden Hubschrauber des Innenministeriums. Wie Christian Teis, Sprecher des Bezirkskommandos, schilderte, wurden zehn Löschleitungen entlang der Brandschneise verlegt, die Mannschaften kämpften sich - teilweise mit Feuerpatschen und Schanzwerkzeug - von außen in den eigentlichen Brandbereich vor. Immer wieder komme es in diesem Bereich zu kleineren Stichflammen, ausgelöst durch im Waldboden liegende Munition aus dem Zweiten Weltkrieg.

Die Einsatzdauer war vorerst nicht abzuschätzen. Erleichterung sollte aber eine prognostizierte Front aus dem Westen mit Starkregen und Schnee bis 500 Meter Seehöhe bringen.

"Brand aus" früher als erwartet

Nach Feuerwehrangaben "früher als erwartet" ist am Sonntagnachmittag im Jungherrntal bei Lilienfeld "Brand aus" gegeben worden. Auch wenn der prognostizierte Starkregen noch nicht eingesetzt habe, seien die umfassenden Löschmaßnahmen - das betroffene Waldgebiet wurde mit Löschleitungen "umzingelt" - erfolgreich gewesen, berichtete das Bezirkskommando vom bereits begonnenen Abbau der Gerätschaften.

Insgesamt standen 218 Feuerwehrmitglieder von 13 Feuerwehren mit 43 Fahrzeugen seit Samstagmittag im Einsatz. Das Feuer war aufgrund eines technischen Defekts eines Baggers bei Holzschlägerungsarbeiten in 883 Metern Seehöhe ausgebrochen und erstreckte sich etwa zweieinhalb Hektar Waldfläche. Erschwert wurden die von zwei Hubschraubern des Innenministeriums unterstützten Löscharbeiten durch immer wieder auftretende Explosionen von Kriegsrelikten.

"Brand aus" auch in Tirol

Bei dem zunächst großflächigen Waldbrand oberhalb von Absam in Tirol ist indes "Brand aus" gegeben worden. "Die intensiven Niederschläge haben die Situation wesentlich verbessert", sagte der Einsatzleiter und Bürgermeister von Absam, Arno Guggenbichler. Bei einer Begutachtung sei im unteren Bereich des betroffenen Geländes keine Hitzeentwicklung mehr feststellbar gewesen.

"Daher gehen wir - in Absprache mit einem Meteorologen - davon aus, dass sich die Lage im oberen Bereich ebenfalls verbessert hat", sagte der Einsatzleiter. Allerdings bleibe das Gelände weiterhin unter Beobachtung. Vorerst sollten sowohl die Einsatzleitung als auch die Infrastruktur an Ort und Stelle "schlafend aktiv" bleiben. Beispielsweise werde das Grundgerüst der Lösch- und Zubringerleitungen bis auf Weiteres nicht abgebaut, erklärte Guggenbichler.

Gelände wird überprüft

Am Montag soll das Gelände, sofern es das Wetter zulässt, mit einem Hubschrauber und einer Wärmebildkamera abgeflogen werden. "Erst dann werden wir entscheiden, ob die Infrastruktur komplett abgezogen werden kann", so der Bürgermeister.

Der Einsatzleiter zog auch eine erste Bilanz des Waldbrandes: Insgesamt standen seit Donnerstagvormittag rund 730 Feuerwehrmänner, 130 Soldaten, 55 Mitarbeiter des Roten Kreuzes, 60 Bergretter und 15 Polizisten im Einsatz. Acht Hubschrauber absolvierten knapp 2.000 Kontroll- und Löschflüge.

Der Waldbrand war Donnerstagvormittag über dem sogenannten Hochmadkopf oberhalb von Absam durch eine weggeworfenen Zigarette eines Wanderers ausgelöst worden und hatte sich in der Nacht auf Freitag auf eine Fläche von rund 50 Hektar ausgeweitet. Laut Experten ist der Schaden durch den Waldbrand enorm. Unter anderem wurden Lawinenverbauungen und Schutzwald vernichtet. Das genaue Ausmaß werde sich aber erst nach einer Bestandsaufnahme in den kommenden Wochen beurteilen lassen.

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