Wahlwiederholung:
Falsches Urteil?

Mathematiker wollen beweisen, dass der VfGH-Entscheid ein falscher war

Die österreichische Bundespräsidentenstichwahl zwischen Alexander van der Bellen und Norbert Hofer muss wiederholt werden. Das urteilte der Verfassungsgerichtshof am 1. Juli. Zu Unrecht, wie nun immer mehr Mathematiker beweisen wollen.

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Bundespräsident - Wahlwiederholung:
Falsches Urteil?

"Da die von der Rechtswidrigkeit betroffenen Stimmen (77.926 Briefwahlstimmen) die Hälfte des Vorsprunges (15.432 Stimmen) bei weitem übersteigen, konnte das von Einfluss auf das Wahlergebnis sein“, so eine der Begründungen des Verfassungsgerichtshofes zur Entscheidung, die Bundespräsidentenwahl in ganz Österreich zu wiederholen.

Verfälschung ausgeschlossen

Diese sachliche Begründung soll jedoch falsch sein, wie nun immer mehr Mathematiker beweisen wollen. So haben zum Beispiel schon knapp nach dem Urteil Wissenschaftler der University of Michigan die Wahlergebnisse, die Alexander van der Bellen zum neuen Präsidenten gemacht hätten, überprüft und eine Manipulation und Verfälschung klar ausgeschlossen, wie die Washington Post berichtet.

Mit zwei verschiedenen Modellen wurde hier genau geprüft und ergab eine Unregelmäßigkeit in einem Wiener Bezirk, wo jedoch nach weiteren Untersuchung auch ein Betrug ausgeschlossen werden konnte.

Wahrscheinlichkeit von 1:8 Milliarden

Auch die österreichischen Mathematiker Walter Schachermayer (Professor für Finanzmathematik an der Universität Wien und Erich Neuwirth (einstiger Professor für Statistik, Informatik und Mathematik) nahmen sich nun der Sache an. Die beiden errechneten eine Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Verfälschung so stark wäre, dass Hofer statt Van der Bellen gewonnen hätte. Und diese Wahrscheinlichkeit liegt bei 0,000000000132. Zum Vergleich: Diese Zahl entspricht einem Tausendstel der Wahrscheinlichkeit eines Lotto-Sechsers. Die Wahrscheinlichkeit, dass also Norbert Hofer statt Alexander van der Bellen als Staatsoberhaupt gewählt worden wäre, liegt bei 1 zu 8 Milliarden.

Dennoch: Aller Berechnungen zum Trotz findet die Neuaustragung der Bundespräsidentenstichwahl am 4. Dezember statt. Der ursprüngliche Wiederholungswahltermin am 2. Oktober wurden wegen mangelhafter Kuverts um zwei Monate nach hinten verschoben.

Kommentare

giuseppeverdi melden

Was bilden sich diese "Experten" ein? Da kommen 14 (!) Richter zu einem einstimmigen Beschluss und dann kommen ein paar "Oberwichtige" wie ein Mayer, der vorher ganz anders geredet hat, wahrscheinlich nur um sich wichtig zu machen und in den täglichen Nachrichten zu erscheinen zum Schluss, dass das Urteil von 14 Richtern falsch sei. Falsch ist nur eines: Das Urteil dieser "Pseudoexperten"!

giuseppeverdi melden

Und das Schlimme dabei ist, dass ihnen sämtlich "Schmudelblätter" auf den Leim gehen und deren "Ergüsse" auch noch genüsslich zitieren. Nun ja, das ist halt die österreichische Medienszene. Wenn man nichts mehr zum Schreiben hat, dann werden auch solche "Experten" zitiert und man beachtet dabei nicht, dass man sich selbst immer mehr von einem eventuellen Qualitätsblatt zum Boulevard entwickelt!

Henry Knuddi
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beim nächsten mal sinds dann 28 richter ohne staatsanwalt und wir brauchen ein eigenes wahlgericht bei den vielen anfechtungen - LEILEI

giuseppeverdi melden

Wenn Dummheit weh täte, dann würden Sie Tag und Nacht brüllen vor Schmerzen Stockenboier

higgs70

Was auch immer Mathematiker errechnen, am Urteil ist nicht zu rütteln, rechtlich ist der VfGH die letzte Instanz und außerdem eine der fundamentalen Säulen des Staates, an dem kratzen nur seltsame Figuren, zum Beispiel Blaue in der Ortstafelfrage. Aber wenns passt gehens auch gerne hin wimmern.
Der VfGH hat strikt ausgelegt, das soll er auch. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass da wer, der gar keine Manipulation unterstellt hat und bei dem Saustall selbst jahrelang mitgemacht hat, das herangetragen hat, dass die Anfechtung schon angekündigt war bevor die konkreten Sachen überhaupt auf dem Tisch lagen und dass das nur ein Motiv übrig läßt, ein unliebsames Ergebnis zu kippen, Demokratie die sie meinen. Die Richter haben völlig korrekt agiert,die Blauen höchst unmoralisch, beides business as usual.

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