Niessl warnt vor "amerikanischen Verhältnissen"

Landeshauptmann Hans Niessl sorgt sich, "dass wir uns auf ein System zubewegen, in dem das große Geld die Politik bestimmt"

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Wahlkampf - Niessl warnt vor "amerikanischen Verhältnissen"

Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) hat am Mittwoch in Sachen Wahlkampffinanzierung vor "amerikanischen Verhältnissen" gewarnt. Wenn man höre, dass bestimmte Großkonzerne und Teile der Industrie größere Geldbeträge in die Wahlkampfkasse der Bewegung von ÖVP-Chef Sebastian Kurz pumpen, "kann man sich schon denken, welche Interessen diese vertreten wird", sagte Niessl.

Es bereite ihm Sorgen, "dass wir uns auf ein System zubewegen, in dem das große Geld die Politik bestimmt", so der Landeshauptmann. Die ÖVP hatte der SPÖ auf Bundesebene wiederholt "Negative Campaigning" gegen Kurz vorgeworfen und einen "Transparenz-Gipfel" gefordert. Diese "Scheindiskussion" sei "entbehrlich", meinte Niessl. Schließlich betreibe die ÖVP auf Länderebene - vor allem im Burgenland - "Dirty Campaigning" auf "höchstem Niveau".

ÖVP weist Niessls Aussagen zurück

Die ÖVP weist die Warnung des burgenländischen Landeshauptmannes Hanns Niessl (SPÖ) vor "amerikanischen Verhältnissen" durch die ÖVP-Wahlkampffinanzierung zurück. Dieser Vergleich "richtet sich von selbst", meinte ein Sprecher der Bundes-ÖVP. Die ÖVP weise jede Klein- und Großspende transparent online aus. "Diese Ehrlichkeit würde auch der SPÖ gut tun", hieß es in einer Stellungnahme am Mittwoch.