Wäschekonzern Palmers weiter in schwierigem Fahrwasser

Traditionsunternehmen rutschte 2017/18 operativ ins Minus - Umsatz stabil - Deutschland-Tochter belastet - Vorstand: Aus heutiger Sicht auch 2018/19 kein positives Ergebnis

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Das für das laufende Geschäftsjahr 2018/19 budgetierte positive Ergebnis werde aus heutiger Sicht nicht erreicht werden, teilen die Vorstände Marc und Tino Wieser sowie Matvei Hutmann im heute, Freitag, im Amtsblatt der Wiener Zeitung veröffentlichten Geschäftsbericht mit.

Vor allem höhere Personal- und sonstige Aufwendungen ließen im abgelaufenen Geschäftsjahr das Betriebsergebnis von 1,78 Mio. auf -0,2 Mio. Euro einbrechen. Außerplanmäßige Wertberichtigungen für Anteile an Palmers Deutschland in Höhe von 3,1 (2,8) Mio. Euro belasteten das Finanzergebnis zusätzlich. Vor Steuern ergab sich somit ein Minus von 2,0 (+0,56) Mio. Euro. Künftig erwarten die Vorstände aufgrund eingeleiteter Maßnahmen eine geringere Belastung. Zugunsten der deutschen Tochter gibt es auch eine Patronatserklärung für sämtliche Verbindlichkeiten der Verluste schreibenden Gesellschaft.

Zum Bilanzstichtag bestanden zudem Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 3,2 Mio. Euro. Diese haben eine Laufzeit bis 15. Dezember 2018. Der Vorstand geht von einer Verlängerung der Kreditlinien aus.

Zum positiven Jahresüberschuss trug vor allem die Aktivierung von 2,7 Mio. Euro an latenten Steuern bei.

Die Palmers-Aktivitäten gliedern sich in zwei Geschäftsbereiche, die Marken "Palmers" und "p2 Wäsche". Wesentliche Beteiligungen gibt es neben Deutschland in Italien, Kroatien, Tschechien, der Slowakei und in Hongkong.

Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr habe sich der Konsum in der Wäschebranche verhalten gezeigt, in Österreich soll er sich laut Berichten sogar negativ entwickelt haben, erläutern die Vorstände. Der Umsatz in Österreich habe sich flächenbereinigt um 3,2 Prozent verringert. In Österreich werden 118 Filialen betrieben.

Die Marge sei leicht gesunken, bleibe aber weiterhin trotz hoher Rohstoff-, Transport- und Arbeitskosten auf einem sehr guten Niveau. Der Deckungsbeitrag habe sich mit 39,0 Mio. Euro um 6,7 Prozent verschlechtert. Investiert wurden 1,9 Mio. Euro. Das Unternehmen beschäftigte zum Bilanzstichtag 542 (543) Mitarbeiter (in Köpfen).

Für das Geschäftsjahr 2018/19 erwarten die Palmers-Vorstände keine deutliche Verbesserung des Marktes. Wie bei anderen Textilien (Oberbekleidung, Schuhe etc.) habe sich der Bodywearmarkt in den für die Gesellschaft relevanten Märkten tendenziell negativ entwickelt. Die Umsetzung von ergebnisverbessernden Maßnahmen werde fortgesetzt.

Auf der Beschaffungsseite ist Palmers hauptsächlich von den Entwicklungen der Rohstoffpreise von Öl und Baumwolle sowie der Lohnpreisentwicklung vor allem in China abhängig. Der mit Abstand wichtigste Beschaffungsmarkt ist China. Um sich bestmöglich gegen Währungsschwankungen zu schützen, tätigt die Gesellschaft die meisten Einkäufe in Euro.

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