Vorübergehende Freigabe der steirischen Sölktalstraße

LH Schützenhöfer besuchte betroffene Bürgermeister der Obersteiermark

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Schützenhöfer war mit dem zuständigen Referenten für Lawinenverbauungen, Landesrat Johann Seitinger (ÖVP), im Bezirk Liezen unterwegs, um sich an Ort und Stelle ein Bild von der aktuellen Lage zu verschaffen. Die von der angespannten Schneesituation betroffenen Bürgermeister der Gemeinden Sölk, Irdning, Stainach, Altausee und Bad Aussee berichteten, dass die Versorgung in die abgeschnittenen Gebiete über Korridore gut zu bewerkstelligen sei. Dennoch bleibe die Situation weiterhin angespannt.

Der Landeshauptmann sagte, "in solchen Situationen zeigt sich der große Zusammenhalt in der Steiermark. Es macht nicht nur stolz zu sehen, wie alle Behörden und Einsatzorganisationen professionell zusammenarbeiten und ohne viele direkte Anweisungen handeln, sondern man kann den Zusammenhalt spüren, der durch den unermüdlichen Einsatz der vielen Freiwilligen entsteht." Die Steiermark sei neben dem Bundesland Tirol das Land mit der höchsten Lawinendichte (insgesamt 1.389 Lawinenstriche, Anm.), wovon rund 230 potenzielle sogenannte Scharflawinen auch Siedlungsgebiete gefährden.

Der Bezirk Liezen sei mit zwei Drittel Scharflawinen besonders gefordert, wenn es um Schutzmaßnahmen geht. Aus diesem Grund wollte LH Schützenhöfer Freitagabend in Wien mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) Gespräche führen. Seitinger goutierte das: "Die Schutzmaßnahmen durch Raumordnung, Schutzwald und technische Verbauungen stellen hochwirksame Maßnahmen dar. Daher unterstütze ich die Gespräche mit dem Bund für eine außerordentliche Unterstützung."

Schützenhöfer zeigte sich am Freitag aber auch erbost: "Die Steiermark ist kein Sperrgebiet, es ist ärgerlich, dass hier in sozialen Medien ziemlich viel Dummheit verbreitet wird. Aus den bekannten Skiorten von Schladming bis Haus im Ennstal wird mir gesagt, dass es tolle Pisten gibt. Die Lage ist in einigen Gebieten prekär, aber alle sind eingeladen, in der Steiermark weiter Urlaub zu machen."

Der Bezirk Liezen hat indessen am Freitag offiziell Katastrophenhilfsdienst-Einheiten der Feuerwehr angefordert. Diese werden aus den südlichen, schneefreien Landesteilen ins Ennstal beziehungsweise in das Ausseerland verlegt. Landesfeuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried koordinierte die Einsätze über die Landesleitzentrale der Feuerwehr in Lebring.

Die Asfinag war am Freitag eine jener Stellen, die um die Hilfe des Bundesheeres angesucht hatte: Bäume nahe der Pyhrnautobahn (A9), die der enormen Schneelast auf Dauer nicht mehr gewachsen gewesen wären, wurden mittels Rotorabwind ("Downwash") einer AB-212 abgefegt. Besonders betroffen war der Abschnitt bei Ardning kurz vor dem Bosrucktunnel. "Der schwere Schnee musste rasch von den Bäumen geholt werden. Nur so können wir die Verkehrssicherheit weiterhin sicherstellen", erklärte der verantwortliche Asfinag-Geschäftsführer Josef Fiala.

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