Die letzte Folge endete mit einem Cliffhanger: Waltrauds Kind wurde entführt! Eigenartigerweise bleibt die große Aufregung darüber aber aus. Zunächst wird Simon als einzig möglicher Übeltäter ausgemacht, als sich herausstellt, dass er nichts mit der Entführung zu tun hat, ist guter Rat teuer. Anstatt Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, um die kleine Josephine zu suchen, warten die Vorstädter lieber in Marias und Georgs Wohnung auf Neuigkeiten.
Zwar hat Waltrauds Zukünftiger das Innenministerium mit der Lösung des Falls beauftragt, ansonsten ist jedoch Warten angesagt. Eine triste, fast langweilige Situation. Doch zum Glück gibt es Gerti Drassl, die als Maria nicht nur köstliche Häppchen zubereitet, sondern auch köstlich spielt.
An den schwarzen Humor der ersten Staffel reicht die zweite ansonsten nur noch phasenweise heran. Der mordlüsterne Kanzlerkandidat Schnitzler und sein ehemaliger Liebhaber Georg Schneider geben sich inzwischen relativ handzahm, auch Waltraud und Nicoletta sind nicht mehr ganz so biestig wie zu Beginn. Und was wurde eigentlich aus Frau Pariasek? Diese Figur hätte wirklich Potenzial gehabt! Immerhin halten Neuzugang Julia Stemberger als Hadis hinterlistige Ex-Frau Sylvia und Proschat Madani als geschäftstüchtige Anwältin Tina noch die Fahnen hoch.
Hilde Dalik, der zweite Neuzugang im Vorstadtweiber-Cast, hatte als Vanessa nach einigen Kurzauftritten diesmal ihren ersten großen Einsatz. Nachdem sie herausfand, dass Dr. Heldt ihr Kind mit jenem von Waltraud vertauschte, um einen positiven Vaterschaftstest zu verhindern, nimmt sie kurzerhand die "falsche" Josephine (also ihr Baby) an sich und bringt dem Herrn Doktor die "richtige" Josephine.
Dr. Heldt spannt eine Krankenschwester ein, die Schuld für die vertauschten Kinder auf sich zu nehmen. Doch leider wurde Vanessa, die angeblich eben erst ihr Baby abgeholt hat, in einen Unfall verwickelt - und zwar ganz ohne Kind. Der gute Onkel Doktor dürfte somit noch ein wenig Erklärungsbedarf haben.
Trotz schwacher Phasen bewegt sich die zweite Staffel der Vorstadtweiber immer noch auf hohem Niveau. Insgesamt ist der Tenor ernsthafter und tiefgründiger geworden. Man nehme das traurige Zusammentreffen zwischen der verunfallten Sylvia und ihrer Tochter Pia. Oder auch Hadis und Caros zarte Annäherung mit dem Wunsch, ihre Ehe doch noch zu retten. Wir warten hoffnungsvoll auf die letzten beiden Folgen (Achtung, kommenden Montag ist feiertagsbedingt Pause!) und sind gespannt, ob wir noch einen echten unerwarteten Kracher zu sehen bekommen.