Vorstadtweiber: Starke
Frauen und schwache Männer

Die einen wollen Josefs Mord aufklären, die anderen lieber vertuschen

Bei den "Vorstadtweibern" entpuppen sich die Männer immer mehr als das eigentlich schwache Geschlecht. Während Maria, Nicoletta, Waltraud und Caro ordentlich Gas geben, verkommen ihre Partner zu winselnden Schoßhündchen.

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Vorstadtweiber - 2. Staffel - 3. Folge © Bild: ORF/MR Film

In der dritten Folge der zweiten Staffel kommt erstmals ein wenig Schwung in die Aufklärung von Josef Steinbergs Tod. Dass Waltrauds Ehemann ermordet wurde, ist klar - doch über den Täter herrscht keine Einigkeit. Während Nicoletta noch immer der Überzeugung ist, dass die schwangere Witwe ihren Mann zur Strecke gebracht hat ("Hat die Wali jemals gesagt, dass sie den Joschi loswerden will?", fragt sie Caro. "Die hat ihm doch dreimal am Tag den Tod gewunschen", antwortet diese.), stellt Waltraud den wahren Mörder zur Rede.

Vorstadtweiber - 2. Staffel - 3. Folge
© ORF/MR Film Waltraud statt dem Herrn Minister einen Besuch ab

Joachim Schnitzler bekommt Besuch von seiner "Schwester". Es ist Waltraud, die sich als Josef Steinbergs Witwe vorstellt und den Herrn Minister mit ihrem Wissen konfrontiert. "Ich war ganz in der Nähe, als mein Mann erschossen wurde ... Josef lebte noch, er hat etwas gesagt: Den Namen des Mörders ... Schnitzler. Und ich fürchte, er hat nicht den Dichter gemeint ..." Joachim bleibt scheinbar unbeeindruckt, will wissen, warum Waltraud nicht die Polizei informiert hat. "Weil mir die Polizei nicht helfen kann, aber vielleicht der Mörder", erklärt die gar nicht so trauernde Witwe. Eine starke Frau.

Maria richtet sich in der Zwischenzeit in ihrem neuen Zuhause ein. Ihre Freundinnen sind nicht sonderlich begeistert. "Ist ja nur für die Übergangszeit", beschwichtigt Maria. "Für welche? Vom Leben zum Tod?", meint Nico. Während der Besichtigung verrät Maria zudem das inzwischen Offensichtliche - ihre Schwangerschaft.

Vorstadtweiber - 2. Staffel - 3. Folge
© ORF/MR Film

Georg ist inzwischen aus dem Krankenhaus heimgekehrt. Zur finanziellen Situation der Familie hat Herr Schneider seine ganz eigene Meinung: "Ich weiß, dass wir pleite sind, aber wir sind nicht pleite ... so lange wir den Schein waren, vertrauen mir die Leute ihr Geld an." Maria hat die Hoffnung, dass die prekäre Lage sie zusammenschweißt und verrät Georg, dass er Vater wird. "Du bist der Vater. Du weißt, du bist nicht der Vater ... aber erst wenn jemand erfährt, dass du es nicht bist, bist du es nicht ..." Eine weitere starke Frau.

Vorstadtweiber - 2. Staffel - 3. Folge
© ORF/MR Film Maria erklärt Georg, dass er Vater wird.

Caro ist drauf und dran, sich einen Job zu suchen und sich damit von Hadi zu emanzipieren. Das gefällt dem Banker gar nicht: "Nimm dir ein Beispiel an deinen Freundinnen - werde schwanger." "Ich will kein Kind, ich hab ...", rutscht Caro beinahe heraus, dass sie in Wahrheit bereits Mutter ist. Hadi gesteht, dass er Angst hat, dass sie ihn irgendwann nicht mehr braucht und geht. Noch eine starke Frau und ihr schwacher Mann.

Georg passt in der Innenstadt seinen Ex-Lover, den Minister, ab. "Ich will doch einfach nur meine Ruh' ...", fleht Georg Joachim an. Er solle dafür sorgen, dass er und seine Komplizen nicht angeklagt werden, im Gegenzug würde er keine Erpressungsversuche mehr starten. Joachim lässt mit sich reden, jedoch nur unter der Bedingung, dass sein ehemaliger Geliebter zu Kreuze kriecht. "Bitte, lieber Joachim, rette meinen dicken, fetten und verlausten Hintern ...". "Wunderbar, geht doch ... ich überleg mir's noch", meint der Herr Minister. Zwei schwache Männer auf einem Fleck.

Vorstadtweiber - 2. Staffel - 3. Folge
© ORF/MR Film

Bei all den starken Frauen und ihren schwachen Männern, gibt es jedoch eine Dame, die alle überragt. Helga Pariasek. Sie will niemand zur Feindin haben. Sie berichtet dem Enthüllungsjournalisten von Bertrams Gespräch mit dem Arzt über seinen Kunstfehler. Frau Pariasek kommt ihm bekannt vor - kein Wunder, ist sie doch die Frau, die ihren Mann mit 34 Messerstichen getötet hat. "Und wenn mich die Sache nicht interessiert?", fragt der Journalist. "Das glaub ich nicht, jetzt wo Sie wissen, wer ich bin", meint die Pariasek, gibt ihm die CD und geht. Eine mehr als starke Frau, ein schwacher Mann.

Vorstadtweiber - 2. Staffel - 3. Folge
© ORF/MR Film Helga Pariasek möchte niemand zur Feindin haben.

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