Vor die Bundesliga-Tür gesetzt: Robert
Pflug wurde als Admira-Trainer beurlaubt

Baumgartner wird "General Manager" & "Head Coach" Bisheriger Amateure-Coach Baumeister neuer Trainer

Die Kompetenzen sollen dabei ähnlich wie bei der Austria im Herbst unter Peter Stöger und Frenkie Schinkels verteilt sein. Baumgartner, der für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar war, trägt die sportliche Letztverantwortung, Baumeister fungiert als Trainer.

Pflug hatte im August Dominik Thalhammer beerbt, eine Trendumkehr gelang ihm aber nicht: Derzeit liegen die Südstädter mit nur 12 Punkten aus 22 Spielen zehn Zähler vom rettenden Ufer entfernt. Dem früheren Sturm-Betreuer, der sich im Herbst den Unmut von Fans und einigen Funktionären zugezogen hatte, als er sich in aller Öffentlichkeit mit dem Abstieg abfand, wurde vom Verein ein Job im Nachwuchs- oder Scout-Bereich offeriert, was für Pflug aber nicht mehr als "eine nette Augenauswischerei" ist. "Ein bissl Stolz hat man ja auch. Ins zweite Glied ziehe ich mich nicht zurück."

"Ich übergebe eine intakte Mannschaft"
Der Coach bezeichnet seine Arbeit in der Südstadt trotz der Entlassung als gelungen. "Ich glaube nicht, dass es ein anderer Trainer als ich geschafft hätte, dass die Mannschaft so gut trainiert hat. Ich übergebe eine körperlich und taktisch intakte Mannschaft", erklärte Pflug, der "felsenfest überzeugt ist, dass die Admira nicht absteigt."

Seine Beurlaubung war der insgesamt sechste Trainerwechsel im Oberhaus in dieser Saison. Nach der Rochade Thalhammer/Pflug verabschiedete sich Josef Hickersberger von Rapid Richtung ÖFB, sein Nachfolger wurde Georg Zellhofer. Daraufhin wurden die Paschinger in den letzten Partien des vergangenen Jahres von Helmut Kraft betreut, der wiederum im Jänner durch Andi Heraf ersetzt wurde. Ebenfalls im Jänner musste sich Walter Schachner vom GAK verabschieden, seither sitzt Lars Söndergaard auf der Trainerbank.

"Resignatives Verhalten Haupt-Entlassungsgrund"
Baumgartner, der neue starke Mann in der Südstadt, gab das "resignative Verhalten" von Pflug als Hauptgrund für die Beurlaubung an. "So lange es eine mathematische Chance gibt, müssen wir um den Klassenerhalt kämpfen", sagte der Ex-Goalie, der durch die Entlassung "Ruhe in die Mannschaft" bringen wollte.

Der Kärntner erhielt einen Vertrag bis Sommer 2010 und hat künftig nicht nur die Entscheidungsgewalt über Aufstellung und Taktik, sondern kümmert sich unter anderem auch um die Kaderzusammenstellung. "Aber ich werde auch viel auf dem Platz stehen", meinte Baumgartner, der am Samstag seinen 51. Geburtstag feiert. "Ein Sieg bei meinem Debüt wäre das schönste Geschenk", sagte der Neo-Coach vor dem Gastspiel in Linz gegen Pasching.

Seine Karriere als Spieler begann der Ex-ÖFB-Teamkeeper, der es auf ein Länderspiel brachte, in Donawitz. Danach spielte er bei der Austria (dreimal Meister, einmal Cupsieger, 1978 Finale im Cup der Cupsieger), in Spanien bei Huelva, fünf Jahre bei der Admira und schließlich in St. Pölten, wo er auch seine Trainerkarriere begann.

1993/94 betreute er Rekordmeister Rapid, der in jener Saison allerdings nur Platz fünf erreichte. Weitere Trainer-Engagements hatte Baumgartner beim FC Linz (1997) und zuletzt beim Ostligisten Würmla (1999).

(apa)