Brigitte Bardot: Vom
Sexsymbol zur "animalischen" Seele

Bezeichnete kürzlich die #MeToo-Debatte als "scheinheilig und lächerlich"

Jahrelang war sie mit ihrem Schmollmund, Kurven und der blonden Mähne ein Sexsymbol, das Männern in aller Welt den Kopf verdrehte. Heute umgibt sich die 83-jährige Brigitte Bardot lieber mit Hunden und macht mit radikalen Thesen zum Tierschutz oder zur #MeToo-Debatte auf sich aufmerksam. Am Donnerstag veröffentlicht "BB" in Frankreich ihre Memoiren "Larmes de combat" (Tränen des Kampfes).

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Memoiren - Brigitte Bardot: Vom
Sexsymbol zur "animalischen" Seele

Mit ihrem freizügigen Auftreten scherte sich Brigitte Bardot in den 50ern und 60ern kaum um den Verhaltenskodex ihres großbürgerlichen Elternhauses. "Sie tut, was sie mag, und das stört", schrieb die Feministin Simone de Beauvoir einmal über sie. Auch heute eckt die "bekannteste Französin der Welt", wie sie sich selbst nennt, gerne an.

Eben erst in der #MeToo-Debatte: Die Klagen über Anmache und Missbrauch seien "scheinheilig und lächerlich", sagte Bardot in einem Interview. Viele Schauspielerinnen flirteten mit Produzenten, um eine Rolle zu ergattern. "Und dann sagen sie, dass sie belästigt wurden, damit wir über sie reden." Nur noch "traurig" seien Bardots Äußerungen, sagt Frankreichs 35 Jahre alte Staatssekretärin für Gleichstellung, Marlène Schiappa. Feministinnen werfen der früheren Diva eine "Riesendummheit" vor.

Tiere sind ihr lieber als Menschen

Aber auf die Meinung von Menschen gibt Bardot nur noch wenig. "Ohne die Tiere hätte ich mich umgebracht", sagt sie zu ihrer Entscheidung, im Alter von 38 Jahren der Schauspielerei den Rücken zu kehren und sich ganz dem Tierschutz zu widmen. In einem Interview mit der Zeitung "Le Monde" beklagt sie die "Oberflächlichkeit und Frivolität" der Kinowelt. Alles sei "falsch": "Die Gefühle und auch die meisten Menschen." Nur an Alain Delon, mit dem sie 1961 in "Galante Liebesgeschichten" spielte, lässt sie noch ein gutes Haar.

Lebensgeschichte wie aus dem Drehbuch

Die Lebensgeschichte der am 28. September 1934 in Paris geborenen Industriellen-Tochter könnte einem Drehbuch entstammen: Mit 18 heiratet sie den Regisseur Roger Vadim. Er verschafft ihr mit "... und immer lockt das Weib" (1956) den Durchbruch. Mit seinen lasziv-erotischen Szenen wird der Film ein internationaler Erfolg, der "Mythos BB" ist geboren. In knapp 50 Filmen wird sie mitwirken, von denen einige zu Klassikern zählen, etwa "Die Verachtung" von Jean-Luc Godard (1963) mit Michel Piccoli als Partner.

Wenig Glück in Liebesdingen

Privat ist ihr wenig Glück beschieden: Die Ehe mit Vadim und zwei weitere scheitern - auch die mit dem deutschen Playboy Gunter Sachs. Mit dem Schauspieler Jacques Charrier bekommt sie 1960 ihren Sohn Nicolas, über den sie später sagt, sie hätte lieber "einen kleinen Hund geboren". Seit ihrem Rückzug aus dem Filmgeschäft 1973 widmet sich Brigitte Bardot ganz dem Tierschutz. Die nach ihr benannte Stiftung macht mit lautstarken Aktionen auf sich aufmerksam: Ob tot geprügelte Seehundbabys, bedrohte Elefanten in Afrika oder Tanzbären in Bulgarien - ihr entgeht keine Grausamkeit.

Rechtsradikale und schwulenfeindliche Äußerungen

In letzter Zeit wettert Bardot vor allem gegen "barbarische" rituelle Schlachtungen, wie sie Muslime und Juden praktizieren. Wegen rechtsradikaler und schwulenfeindlicher Äußerungen wurde die Ex-Diva bereits fünf Mal verurteilt. Viele nehmen ihr zudem übel, dass sie Werbung für die rechtspopulistische Front National machte und seit 1993 mit einem Berater der Partei verheiratet ist.

"Abscheu" für die Welt

In ihren Memoiren will sie nach Angaben ihres Verlags ihre "animalische" Seele offenbaren und ihre "Abscheu" für die Welt kundtun. Ist sie selbst nur eine arme Kreatur, wie ihre Kritiker meinen? "Sie kümmert sich sehr gut um den Tierschutz", sagt die Gleichstellungsbeauftragte Schiappa. "Vielleicht sollte sie sich darauf konzentrieren."

Kommentare

Diese Debatte ist wirklich nur zum lachen!! Wenn sich eine Frau nicht wehrt,ist sie charakterlich zu schwach und vielen gefällt es ja auch, denn sonst würden sie es nicht zulassen!! Heute wird über jeden Schmarrn diskutiert undhochgespielt!!

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