Neuer Volksbank-Chef

Ex-BAWAG-Vorstand Stephan Koren soll die teilverstaatlichte Bank sanieren

Mit Wirkung vom 1. September hat der Aufsichtsrat Stephan Koren zum neuen Chef der teilstaatlichen Volksbanken AG (ÖVAG) gemacht. Der ehemalige BAWAG-PSK-Vorstand hat einen Fünfjahresvertrag. Er sprach von einem "Restrukturierungsbedarf in hohem Ausmaß". Er ist aber auch überzeugt, dass die Bank zu retten ist.

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"Ich wäre nicht hier, wenn ich nicht glauben würde, dass es möglich ist", so Koren nach seiner Bestellung am Dienstagabend vor Journalisten. "Sonst hätte ich mich nicht zur Verfügung gestellt."

Harte Einschnitte
Es werde zweifellos harte Einschnitte geben. Die will Koren aber erst nach seinem Amtsantritt öffentlich erläutern. "Es werden keine leichten Zeiten für die Bank und deren Verantwortliche kommen", kündigte Koren an. Es gebe aber substanzielle Unterstützung der Republik und die Konstruktion eines völlig neuen Modells (Verbundmodell). Für alle Beteiligten heiße dies eine große Lernarbeit.

Zu schon öfter gewälzten strategischen Überlegungen, die ÖVAG nach dem Abbau der größten Probleme mit der BAWAG zu fusionieren, will sich Koren - bis voriges Jahr Vorstand der BAWAG PSK - nicht äußern. Ob von der ÖVAG tatsächlich etwas übrigbleiben wird, das zu verkaufen oder zu fusionieren ist? "Es wird sicher was überbleiben von der ÖVAG, aber die Frage nach Fusionen oder Verkäufen stellt sich momentan nicht", so Koren. Jetzt sei keine Zeit für Planspiele in der Zukunft. Jetzt seien einmal die Probleme abzuarbeiten.

Geld verdienen für die Republik
Ziel sei es, dass die Republik - also der Steuerzahler - von der Beteiligung an der Bank so viel wie möglich zurückerhalte. Ausschließen kann Koren freilich nicht, dass bis zum Ende des bisherigen Restrukturierungsprogramms (Plan: 2017) nochmals ein Nachschlag an Staatshilfe nötig wird. "Das kann mit Gewissheit niemand ausschließen." Restrukturierungen kosteten oft mehr als angenommen. Das hätten nationale wie internationale Beispiele schon gezeigt.

Eine Bad Bank aller drei Problembanken (Kommunalkredit/Hypo Alpe Adria/ÖVAG) schließt Koren aus. Die Republik habe bereits klargestellt, dass sie von neuen Bad Banks nichts halte.

Der neue "Verbund-Vorstand" in der ÖVAG, Rainer Borns, tritt seinen neuen Job bereits mit 1. August an. Sein Vertrag läuft vier Jahre.