Schwalben
in Gefahr

Schwalben: Der Bestand geht zurück. Wer die Vögel beim Nestbau unterstützen will, kann an seinem Haus künstliche Nistplätze anbringen.

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Vögel - Schwalben
in Gefahr

Die Zahlen sind alarmierend: 25.000 Mehlschwalbenpaare kehren in diesen Tagen aus ihren Überwinterungsgebieten zurück -um die Hälfte weniger als vor 20 Jahren! Auch bei anderen Arten der geliebten Sommerboten ist ein dramatischer Rückgang zu verbuchen. Das meldet die österreichische Vogelschutzorganisation Birdlife. Die Ursachen für das Verschwinden dieser Vogelarten sind hauptsächlich in der Landwirtschaft zu finden. Durch die extensive Verwendung von Pestiziden werden Insekten reduziert. Die aber, vor allem Fluginsekten, sind das Hauptnahrungsmittel der Vogelwelt. Für die Aufzucht einer Brut braucht ein Schwalbenpaar ein Kilogramm Insekten. Das ist nicht wenig, wenn man bedenkt, dass eine Stechmücke nur zwei Milligramm wiegt. Ein weiterer, nicht unerheblicher Grund für die negative Bestandsentwicklung der Schwalben ist der Mangel an Brutplätzen. Denn es gibt immer weniger Viehställe, wo die Schwalben ihre Nester in Ruhe bauen können.

Sich nur auf die Landwirte auszureden, wäre bequem, aber wenig zielführend. Jeder von uns kann dazu beitragen, den Schwalben die Lebensräume zu erhalten. Ein erster Schritt ist die Bestandsaufnahme. Birdlife Österreich ruft daher zur landesweiten Schwalbenzählung. Die Teilnahme ist einfach, der Beobachtungszeitrum von 15. Mai bis 15. August anberaumt. Interessierte können von ihnen geortete Schwalbennester auf einem vorgefertigten Formular von Birdlife eintragen (zu beziehen auf der Homepage oder per Post). Auch verlassene Nistplätze sind zu melden. Wenn man prinzipiell weiß, wo Schwalben leben, lassen sie sich besser schützen.

Wer die Vögel beim Nestbau unterstützen will, kann an seinem Haus künstliche Nistplätze anbringen. Früher gab es mehr feuchte Stellen, an denen Schwalben ausreichend Material für ihre Behausungen fanden. Durch die zunehmende Bodenversiegelung -das ist die Trockenlegung bracher Flächen für den Bau von Gewerbeparks und Wohnanlagen - ist das nicht mehr der Fall.

Gábor Wichmann von Birdlife Österreich rät zur Achtsamkeit im eigenen Garten. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass sich an der Mauer des Einfamilienhauses eine Schwalbenfamilie ansiedelt, eher gering ist, kann man zumindest helfen, ihnen das Futter zu erhalten. Indem man auf Kunstdünger verzichtet und die Insekten leben lässt.

Information: www.birdlife.at

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