Jetzt brauchen sie uns

von Vögel - Jetzt brauchen sie uns © Bild: News/Ian Ehm

Es ist eine traurige Tatsache: Der Bestand der Vögel reduziert sich weltweit dramatisch. Ein drastisches Beispiel ist das Braunkehlchen. Einer Studie der Vogelschutzorganisation Birdlife zufolge ist die Population dieses Singvogels in den vergangenen 40 Jahren um 80 Prozent zurückgegangen.

Doch diese Art ist nicht die einzige, die es zu bewahren gilt. Einigen, die in unseren Gärten und Parks heimisch sind -etwa Kohlmeisen, Amseln, Spatzen und Finken - können wir das Leben in der kalten Jahreszeit ganz einfach erleichtern: indem wir sie füttern, aber artgerecht. Beginnen sollte man am besten jetzt. Denn mit dem Sinken der Temperaturen steigt der Energieverbrauch der Vögel.

Wer einen Garten besitzt, sollte für die gefiederten Bewohner Futtersäulen oder kleine Futterhäuser an frei zugänglichen, aber dennoch geschützten Plätzen einrichten. "Vögel nähern sich gerne aus sicherer Deckung einer Futterstelle", rät Susanne Schreiner von der Vogelschutzorganisation Birdlife.

© iStockphoto.com Das Füttern von Vögeln ist wichtig. Aber artgerecht muss das Futter sein

Oberstes Gebot ist es, die Futterstellen stets sauber zu halten und regelmäßig mit dem richtigen Futter zu bestücken: Sonnenblumenkerne, Leinsamen oder Nyersamen. Nüsse werden ebenfalls gern angenommen. Auch im Winter sollte stets ausreichend Wasser zur Verfügung stehen. Stets sollte man aber darauf achten, dass es in den Vogeltränken nicht gefriert. Heizbare Vogeltränken sind zwar ein nettes Accessoire für den Garten, aber besser ist es, das Wasser durch regelmäßiges Austauschen frisch zu halten.

Gartenbesitzer, die den Boten des Himmels einen idealen Lebensraum bieten wollen, sollten nicht nur kleine Schutzhäuser einrichten, sondern vor allem vertrocknete Büsche, Sträucher und Bäume im Herbst nicht auslichten. Denn im Gehölz nisten Insekten. Und die sind ein ideales Zusatzfutter. Auch heimische Beerensträucher wie Vogelbeere, Weißdorn oder Heckenrose, die Mensch und Tier nach dem Herbst mit Hagebutten versorgt, bieten wichtiges Zusatzfutter.

Auf keinen Fall sollte man Vögeln Brot anbieten, egal, ob trocken oder frisch, denn darin bilden sich für jedes Gefieder tödliche Bakterien. Das gilt auch für wohlmeinende Tierschützer, die glauben, Enten und Schwäne im Winter damit versorgen zu müssen. Das tun sie damit nicht, sondern fordern eher deren Tod heraus.

Damit wir im Sommer auf den Gesang der gefiederten Chöre des Himmels nicht verzichten müssen, sollten wir jetzt für sie da sein. Denn jetzt brauchen sie unsere Hilfe. Aber eine artgerechte.

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