Vladimir Zagorec packt nun aus: Kroatiens Waffeneinkäufer im Interview mit NEWS

Ex-General vor seiner Auslieferung in seine Heimat "UNO bekommt Unterlagen über UN-Embargo-Bruch"

Zagorec, der nach der Ablehnung seines Wiederaufnahmeantrags jetzt jederzeit nach Kroatien abgeschoben werden kann und fürchtet, dort umgebracht zu werden, erhebt jetzt schwere Vorwürfe gegen die Wiener Justiz. So habe der zuständige Staatsanwalt erst zwei Tage nach der Ablehnung seines Antrages ein Dokument zum Akt gelegt, wonach die kroatischen Vorwürfe gegen Zagorec nicht zu beweisen seien.

Er, Zagorec, werde nicht zulassen, dass er und seine Familie "zum Kollateralschaden" werden, nur weil sein Fall den Bemühungen Österreichs für einen schnellen EU-Beitritt Kroatiens im Weg stehe.

Er habe sich daher gezwungen gesehen, seinen Anwälten jene Dokumente zu übergeben, die Kroatiens Waffenbeschaffungen während des Krieges trotz UN-Embargo lückenlos nachvollziehbar machen.

Zagorec: "Das Brechen des UN-Embargos verjährt nicht. Ich schrecke nicht davor zurück, all diese Dokumente vor der UNO, in Straßburg und in Genf vorzulegen." Und weiter: "Es tut mir sehr leid, wenn die Waffenlieferanten jetzt Probleme bekommen und Sanktionen die Folge sind." Wer damit Probleme habe, solle sich an den heutigen kroatischen Präsidenten Stipe Mesic wenden "und nicht an mich."

Entsprechende Anträge würden bereits in Genf und Straßburg vorliegen. Bei den gelieferten Waffen geht es um österreichische Scharfschützengewehre der Firma Steyr-Mannlicher, um deutsche G3 von Heckler & Koch, um deutsche "Armbrust"-Panzerfäuste, um russische MiG-Jets und MI-24-Helikopter, um argentinische Haubitzen und weiteres Kriegsgerät.

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