Zirkusbär Benya gerettet

Tierschutzorganisation rettet ukrainischen Braunbären aus extrem schlimmer Haltung

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  • Bild 1 von 18 © Bild: VIER PFOTEN/Mihai Vasile

    Zirkusbär Benya in seiner qualvollen Gefangenschaft

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    Zirkusbär Benya in seiner qualvollen Gefangenschaft

Der zehn Jahre alte Braunbär Benya wurde viel zu früh von seiner Mutter getrennt und musste seitdem mit seinem Besitzer in der bunten Manege eines ukrainischen Wanderzirkus tanzen und Kunststücke vorführen. Doch sein Leben abseits der Scheinwerfer war alles andere als glamourös. Er lebte in einem zweieinhalb Quadratmeter kleinen Käfig mit einer Höhe von nur eineinhalb Meter und konnte sich dort weder aufrichten noch bewegen. Ein qualvolles Leben für einen Bären.

Die Rettung
Durch den gemeinsamen Einsatz des Notfallteams von Vier Pfoten und Mitarbeitern des Bärenschutzzentrums Synevyr konnte Benya gerettet und in einer Bären-Ambulanz die 13-stündige Reise in das von der Ukrainischen Regierung gebaute Bärenschutzzentrum Synevyr antreten. Benya hat die Reise gut überstanden und ist wohlbehalten in seinem neuen Zuhause angekommen. Die ersten Tage hat er in einem Käfig direkt neben fünf Artgenossen verbracht, wurde medizinisch versorgt und gut ernährt.

„Es war ein sehr emotionaler Augenblick für uns alle, als wir mit Benya im Bärenschutzzentrum ankamen“, sagt Dr. Amir Khalil, Projektleiter bei Vier Pfoten. „Benya ging in seinen Käfig, nahm sofort Kontakt mit der Bärin Ira im Käfig nebenan auf und leckte ihr über die Schnauze.“ Von seinem Käfig aus darf er in Kürze in ein 350 Quadratmeter großes Quarantänegehege, wo er zusammen mit anderen Bären spielen, graben, klettern und schwimmen kann. Die Tierschutzorganisation baut derzeit im Bärenschutzzentrum Synevyr auf einem Gelände von zwölf Hektar mehrere riesige Gehege, auf dem Benya und viele weitere gerettete Bären ein artgerechtes Leben führen können.

Bären in Not
Nach Informationen der Tierschutzorganisation Vier Pfoten befinden sich in der Ukraine derzeit etwa 100 Bären in tierquälerischer Privathaltung. Die meisten Bären leben in kleinen Käfigen neben Restaurants, manchmal auch in Hotels, Tankstellen oder Bars. Viele müssen zur Belustigung von Touristen Tricks aufführen und Alkohol trinken. Die Privathaltung von Bären ist seit August 2011 in der Ukraine verboten. „Wir wollen nun gemeinsam mit den ukrainischen Behörden gegen die grausame Quälerei der Bären vorgehen“, betont Dr. Khalil. Im Februar 2012 wurde mit dem ukrainischen Umweltminister eine schriftliche Vereinbarung getroffen, die der Tierschutzorganisation Unterstützung bei der Rettung der misshandelten Bären zusichert. Benya ist der vierte Bär, der gerettet werden konnte. In den nächsten Monaten sollen weitere Bären gerettet und ins Bärenschutzzentrum gebracht werden, wo sie ein tiergerechtes Leben zusammen mit Artgenossen verbringen können.

Weiterführende Links:
Vier Pfoten Österreich