Verhinderter Bankräuber: Bewaffneter
überfiel in Kärnten irrtümlich Gemeindeamt

Verhinderter Räuber fasst 5,5 Jahre Haft aus

Verhinderter Bankräuber: Bewaffneter
überfiel in Kärnten irrtümlich Gemeindeamt

"Ich hab mich noch gewundert, was das für eine komische Bank ist", erzählte der Angeklagte. Ein an der Außenmauer des Amtshauses angebrachter Bankomat und eine 200 Meter entfernte Raiffeisenbank-Werbetafel habe ihn glauben lassen, sich in einem Geldinstitut zu befinden. Die Aufschrift "Gemeindeamt Poggersdorf" sei ihm nicht aufgefallen. Weil er keinen Bankschalter vorfand, rannte der Mann in das Büro der Amtsleiterin und bedrohte sie mit einer geladenen Gaspistole.

"Ich habe direkt in die Mündung der Waffe geblickt", berichtete die Gemeindebeamtin den Geschworenen und dem vorsitzenden Richter Manfred Herrnhofer. Geistesgegenwärtig habe sie den Räuber über dessen Irrtum aufgeklärt und gesagt, dass sie kein Geld habe, erzählte die Frau, die wegen des Überfalls nach wie vor unter Angstzuständen leidet.

"Ich hab ihr noch gesagt, dann geh ich halt wieder", meinte der Kärntner. Bereits wenige Minuten nach dem verunglückten Banküberfall wurde der Mann von der Polizei in der Nähe des Tatortes festgenommen. Eine von ihm angefertigte Maske konnte der Kärntner übrigens auch nicht verwenden. "Die Sehschlitze haben nicht gepasst", erklärte er. Als Motiv gab der Angeklagte hohe Schulden sowie berufliche und familiäre Probleme an.

"Das Ganze mag ja irgendwie komisch klingen, ist aber eine ernste Angelegenheit", meinte Staatsanwalt Helmut Jamnig und forderte eine entsprechende Strafe. Der Wahrspruch der Geschworenen fiel mit sieben zu eins Stimmen entsprechend eindeutig aus. Der Angeklagte muss nun für für fünfeinhab Jahre ins Gefängnis. Der Angeklagte nahm das Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. (apa/red)