Verdächtige Transaktionen: Ermittlungen gegen slowenische Hypo-Tochter eingeleitet

Kooperation mit österreichischen Strafbehörden Hypo-Tochter droht Verwaltung durch Notenbank

Gegen die slowenischen Töchter der Hypo Alpe Adria Bank laufen derzeit gleich mehrere strafrechtliche Ermittlungsverfahren. Dabei gehe es auch um den Verdacht finanzieller Machenschaften über unterschiedliche Institutionen und Unternehmen in Liechtenstein.

Verdächtige Transaktionen: Ermittlungen gegen slowenische Hypo-Tochter eingeleitet

Dies bestätigte die slowenische Polizei gegenüber der Tageszeitung "Dnevnik". Die Hypo Alpe Adria Bank hatte in der Vorwoche die gesamte Führungsetage bei der Bank und Leasinggesellschaft in Slowenien ausgetauscht. Der Schritt wurde mit "null Toleranz" bezüglich ethisch fragwürdiger Geschäfte begründet.

Laut Polizeiangaben reichen die Ermittlungen gegen die slowenische Hypo-Tochter und ihre Leasinggesellschaft bis Mitte des Vorjahres zurück. Überprüft würden verdächtige Immobilien- und Finanztransaktionen in Slowenien und dem Ausland. Es seien mehrere Untersuchungen durchgeführt worden, doch die Beweissicherung sei noch immer nicht abgeschlossen, "weil es um äußerst komplizierte und umfangreiche Angelegenheiten geht" und man "in großem Maße von der Zusammenarbeit mit ausländischen Sicherheitsorganen abhängig" sei. Konkret bestätigte die Polizei auch eine Kooperation mit österreichischen Strafverfolgungsbehörden. Von der Staatsanwaltschaft Ljubljana hieß es, dass das Vorverfahren im Fall Hypo Alpe Adria am 28. Jänner eröffnet worden sei.

Außerordentliche Verwaltung durch Notenbank
Der slowenischen Hypo-Tochter droht indes eine außerordentliche Verwaltung durch die Notenbank, weil die neuen Bankmanager Johannes Proksch und Wolfgang Edelmüller keine Zulassung in Slowenien haben. Dabei baut man offenbar auf einen Passus im slowenischen Bankgesetz, wonach die Notenbank erst eingreifen muss, wenn das Finanzinstitut drei Monate ohne legale Führung bleibt. Dem Gesetz zufolge muss eine Bank mindestens zwei Vorstände mit Zulassung in Slowenien haben. Zumindest eines der Vorstandsmitglieder müsse auch über ausreichende Slowenisch-Kenntnisse verfügen.

Die Notenbank hält sich bisher bedeckt zum Problem der fehlenden Zulassung. Sie teilte lediglich mit, dass der Personaltausch als "legitimes Vorgehen des Aufsichtsrates beziehungsweise des Eigentümers der Bank" angesehen werde. Der Aufsichtsrat habe der Notenbank auch die Gründe für die Ablöse der bisherigen Bankführung mitgeteilt. Allerdings habe man keine Kenntnis von den Ergebnissen der internen Untersuchung bei der slowenischen Hypo-Tochter.

“Bankomat für Haider“
Die führende slowenische Tageszeitung "Delo" kritisierte indes in einem Kommentar die Informationspolitik der Hypo Alpe Adria Bank. Durch die zahlreichen Affären sei das Vertrauen in die Bank so stark erschüttert worden, "dass sie durch Ehrlichkeit wohl stärker punkten könnte". Wegen des Schweigens in der Klagenfurter Zentrale wisse man immer noch nicht, was die Führung der slowenischen Tochter tatsächlich falsch gemacht habe.

Bekannt seien nur die Verfehlungen in anderen Ländern. "In Österreich war die alte Hypo ein privater Bankomat für den verstorbenen Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider, in Kroatien, Bosnien, Serbien und anderswo galt sie im Volksmund und bei Beobachtern als Hausbank der einheimischen Mafiosi." Angesichts einer Geschäftspolitik solcher Ausmaße sei es nicht möglich, "Business as usual" zu betreiben, heißt es in dem Kommentar.

(apa/red)