Veit Schalle soll BZÖ vor Untergang retten

Porträt des Ex-Billa-Chefs und Haider-Vertrauten

Ans Licht der politischen Öffentlichkeit wurde Schalle erstmals bereits im Jahr 1995 gezerrt, als der damalige FPÖ-Obmann Haider Schalle in einer TV-"Pressestunde" als seinen Wunsch-Wirtschaftsminister in einem allfälligen Kabinett Haider genannt hatte. Seither gilt er als Personalreserve der Blauen bzw. der Orangen. Einige Jahre saß er auch auf einem FPÖ-Ticket im Aufsichtsrat der ÖIAG.

Dieses passive "Outing" vor mehr als zehn Jahren war nicht nur Schalle, sondern auch dessen damaligen Boss, Billa-Gründer Karl Wlaschek, mehr als peinlich. Vor allem Walschek war stets um Distanz zu den politischen Parteien bemüht.

Schalle, der am 24. Oktober 1942 in Klagenfurt geboren wurde, machte eine beispiellose Karriere - vom "Budlhupfer" (Wlaschek über Schalle und dessen Zeit als Lehrbub) zum Chef des Billa-Konzerns, der dann an Rewe verkauft wurde. Erst Ende 2005 ist Schalle als Rewe-Austria-Boss ausgeschieden. Im "Unruhestand" wollte er seiner Frau Janet Kath, Besitzerin der Interio-Möbelgeschäfte, hilfreich zur Seite stehen. Kath sitzt auf einem BZÖ-Ticket im ORF-Stiftungsrat.

Politisch soll Schalle in frühen Jahren mit der SPÖ sympathisiert haben. Dann ist er in Richtung Haider geschwenkt, weil ihm Haiders "Anpacker-Mentalität" und Leistungsglauben imponiert habe, heißt es. Voll Haider-Linie ist der der Unterkärntner Schalle auch in der Ortstafel-Frage: Er tritt gegen zusätzliche zweisprachige Ortstafeln ein, beklagt die angebliche Bevorzugung der Kärntner Slowenen. Schalle in einem Zeitungs-Interview wörtlich: "Sie sind hier zu Gast und müssten sich dementsprechend nach Österreich orientieren, statt Ortstafeln zu erstreiten."
(apa)