Weißes Haus prüft Einrichtung eines Krisenzentrums

Reaktion auf Vorwürfe gegen Trumps Schwiegersohn und Berater

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Jüngste Hiobsbotschaft für Präsident Donald Trump sind Berichte, nach denen Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner im Dezember einen geheimen Kommunikationsdraht zum Kreml vorgeschlagen haben soll. Das Weiße Haus äußerte sich zunächst nicht zu dem Zeitungsbericht. Medienberichten zufolge hat Trump aber am Sonntag im Weißen Haus mit Anwälten über den Umgang mit der Affäre beraten. In mehreren Twitter-Botschaften verurteilte er zudem allgemein "fabrizierte Lügen" in den "Fake-News-Medien".

"Ich bin der Meinung, dass viele Leaks, die aus dem Weißen Haus kommen, fabrizierte Lügen sind, die von den Fake-News-Medien erfunden werden", schrieb Trump. "Immer wenn Sie die Worte 'Quellen sagen' in den Fake-News-Medien sehen, und sie keine Namen nennen, ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Quellen nicht existieren, sondern von Fake-News-Schreibern erfunden werden. Fake New sind der Feind!", fügte Trump in einem weiteren Tweet hinzu.

Hochrangige Regierungsvertreter versuchten unterdessen, die Aufregung um Kushners Kommunikationskanal als übertrieben darzustellen. Trumps Nationaler Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster hob hervor, dass die USA mit einigen Ländern inoffizielle Kommunikationskanäle unterhielten. "Ich würde darüber nicht besorgt sein", erklärte er. Auch Heimatschutzminister John Kelly sagte dem Sender ABC, derartige Kommunikationskanäle seien "sowohl normal als auch akzeptabel".

Der ehemalige Vize-Direktor des Geheimdienstes CIA, Mark Lowenthal, sagte dagegen, ein Kommunikationskanal, der sich ausschließlich auf russische Technik stütze, sei "äußerst gefährlich" und "ein wirklich ernstes Problem". Der Obmann der oppositionellen Demokraten im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses, Adam Schiff, forderte Kushner auf, unbedingt vor dem Ausschuss auszusagen.

Kushner soll ab Dienstag vor den Geheimdienstausschüssen des Kongresses aussagen. Seine Anwältin kündigte bereits an, ihr Mandant werde dem US-Kongress über sein Wissen Auskunft geben.

Auch der russische Oligarch Oleg Deripaska, Eigentümer des Aluminium-Konzerns Rusal, erklärte sich zur Zusammenarbeit mit den Ermittlern des US-Kongresses bereit. Er wies aber einen Bericht der "New York Times" zurück, wonach er dafür Immunität gefordert habe. Diese Information sei "unwahr und irreführend". Deripaska hat nach eigenen Angaben ohnehin keine Belege für eine russische Einflussnahme auf die US-Wahl. Er habe vielmehr "Beweise, die das Gegenteil bezeugen", erklärte der Milliardär.

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