US-Raketenschild wird tickende Zeitbombe: Bush & Putin gehen auf Konfrontationskurs!

US-Präsident wirbt in Tschechien um Unterstützung Putin droht Europa: Ziele im Visier russischer Raketen

US-Raketenschild wird tickende Zeitbombe: Bush & Putin gehen auf Konfrontationskurs!

Die USA wollen Teile des geplanten Raketenschilds in Tschechien installieren, die gegen Angriffe aus feindlichen Staaten wie dem Iran schützen sollen. Ministerpräsident Topolanek ist für die Stationierung und weist russische Bedenken brüsk zurück.

Allerdings muss die Mitte-rechts-Regierung das Vorhaben noch durchs Parlament bringen, wo de facto ein Patt zwischen linken und rechten Kräften herrscht. Ein landesweites Referendum über die Stationierung lehnt Topolanek ab.

Bush ist inzwischen in Prag gelandet und hat damit einen rund 24-stündigen Besuch in Tschechien begonnen. Prag ist der erste Aufenthalt von Bush auf seiner mehrtägigen Europa-Reise.

In Tschechien wird Bush Gespräche mit tschechischen Spitzenpolitikern führen, darunter mit Staatspräsident Vaclav Klaus, dem konservative (ODS) Regierungschef Mirek Topolanek und dem sozialdemokratischen (CSSD) Oppositionsführer Jiri Paroubek.

Zu den Hauptthemen der Bush-Gespräche dürfte vor allem die umstrittene geplante Radaranlage gehören, die ein Bestandteil des US-amerikanischen Raketenabwehrsystems sein soll. Die Radar-Anlage, die in einer militärischen Sperrzone stationiert werden soll, wird von der Mitte-Rechts-Regierung befürwortet, während die linke Opposition sie ablehnt. Auch der Großteil der tschechischen Öffentlichkeit - laut jüngsten Umfrage 61 Prozent - wünscht die Anlage nicht.

Putin verschärft Drohungen gegen Europa
Der russische Präsident Putin hat unterdessen seine Drohungen gegen Europa und die USA verschärft.

"Wenn die Amerikaner einen Teil ihres strategischen Nuklearpotenzials nach Europa verlegen und wir nach Ansicht unserer Militärexperten dadurch bedroht werden, dann sind wir gezwungen, entsprechende Gegenmaßnahmen zu unternehmen", sagte Putin.

Der Kremlchef machte deutlich, dass er die geplante US- Raketenabwehr für Mitteleuropa als ein Element des "strategischen Nuklearpotenzials der USA" wertet. "Natürlich müssten wir dann neue Ziele in Europa ins Visier nehmen", sagte Putin wörtlich.

Zuvor hatten russische Militärs zu verstehen gegeben, dass vor allem die geplante US-Radaranlage in Tschechien und die US-Raketensilos in Polen anvisiert werden könnten.

(apa/red)