US-Händler klagen - Trump verschreckt Hispano-Kundschaft

Die Zurückhaltung der Hispanos bekommen besonders Einzelhändler zu spüren

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Aus den Hispano-Gemeinden heißt es unisono, der Präsident habe mit seiner Ankündigung für Empörung gesorgt, Ausländer ohne gültige Papiere in Scharen ausweisen zu lassen. Zudem kamen pauschale Urteile Trumps schlecht an, aus Mexiko gelangten Vergewaltiger und Drogendealer ins Land. Ferner habe er viele Mexiko-Amerikaner mit dem Vorhaben vor den Kopf gestoßen, einen Grenzwall zu dem Nachbarland bauen zu lassen. Dies schaffe ein Klima der Angst, in dem viele spanischsprachige Amerikaner ihr Geld lieber zusammenhielten als es auszugeben.

Laut dem Chef des Discounters Target, Brian Cornell, sind Hispanos verunsichert: "Sie bleiben Zuhause und gehen weniger häufig aus - insbesondere im Umland von Grenzstädten der USA." Ein 19-jähriger College-Student in Chicago bestätigt dies: "Es ist schrecklich, dass wir Kriminelle, Diebe und Vergewaltiger genannt werden. Wir leben in Angst - etwa wenn wir im Lebensmittelgeschäft einkaufen", sagt Juan F., der seinen Nachnamen nicht nennen will. Er hat die Sorge, dass Familienmitglieder Probleme bekommen könnten, die ohne Papiere im Land leben.

Die Zurückhaltung der Hispanos bekommen besonders Einzelhändler zu spüren, die sich auf jüngeres Publikum spezialisiert haben: Denn die spanischsprachigen Amerikaner haben ein niedrigeres Durchschnittsalter und mehr Kinder als die übrige US-Bevölkerung. Hersteller von Schuhen für Jugendliche und auch Produzenten von Sportbekleidung wie etwa Vans und Nike sind von der getrübten Kauflaune der Hispanos besonders betroffen, wie Marktforscher betonen. Das Institut Nielsen hat konkrete Zahlen parat: Demnach sind die Umsätze von Gebrauchsgütern im Geschäft mit spanischsprachigen Kunden in den zwölf Monaten bis zum 1. Juli nur noch um 0,6 Prozent gestiegen. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Plus von 2,9 Prozent herausgesprungen. Damals regierte noch Trumps afroamerikanischer Vorgänger Barack Obama im Weißen Haus.

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