Über den früheren Manager wurde Untersuchungshaft verhängt, er kann aber gegen eine Kaution von 500.000 Euro und Passabgabe wieder auf freien Fuß kommen. Der 65-Jährige legte Beschwerde gegen die Haft ein. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab, das Urteil ist damit nicht rechtskräftig.
Der Prozess begann am 12. April 2010. An 42 Verhandlungstagen standen die Leasing-Geschäfte in Kroatien und Bosnien im Mittelpunkt. Der angeklagte Ex-Manager war für den Aufbau dieser Geschäfte in Südosteuropa zuständig gewesen. Was anfänglich recht gut lief, gestaltete sich zunehmend problematisch, als die Leasingnehmer ihre Raten nicht zahlten. Doch die Bank steckte bis 2002 immer höhere Summen in diese Geschäfte, aber zahlreiche Leasingverträge platzten, das Geld war verloren.
Kontrollmängel
Im Lauf des Jahres 2005 wurde bankintern klar, dass eine Betrugsaffäre vorlag. Anfang 2006 stellte die interne Revision Kontrollmängel fest. Im September erstattete die Hypo dann Betrugsanzeige gegen ihre Ex-Manager. Im Zuge der Affäre hatte Mehrheitseigentümer Raiffeisen Landesbank mit Kapital aushelfen müssen, die Hypo selbst wurde umstrukturiert und stärker an die RLB gebunden.
Staatsanwalt Wolfgang Redtenbacher rügte in seinem Schlussplädoyer, dass sich der ehemalige Geschäftsführer weder um die Eintreibung der Raten noch um die Leasinggegenstände gekümmert habe. "Die Kunden mit der schlechtesten Bonität bekamen die größte Finanzierung", prangerte er die Geschäftsgebarungen, die zum Millionenschaden geführt hatten, an.
(apa/red)