Sorgenfrei telefonieren im Ausland

Wie Sie Extrakosten umgehen und in welche Fallen Sie nicht tappen sollten

von Frau im Bikini steht im Wasser und telefoniert mit ihrem Handy. © Bild: Thinkstock/ (c) David De Lossy

Ein Urlaub ohne Smartphone ist für viele längst undenkbar, denn mit dem Mobiltelefon wird die sichere Verbindung nach Hause aufrecht erhalten. Außerdem werden über soziale Netzwerke die schönsten Urlaubserlebnisse mit Freunden und Familie quasi live geteilt. Als Retter in der Not hat sich das Handy in fremden Gefilden schon längst als Sicherheitsaspekt durchgesetzt. Doch mit welchen Kosten muss man rechnen?

Das kostet EU-Roaming maximal (gültig ab 1.7.14)

Ab 1.Juli 2014 gelten neue Tarife in der EU: Anrufe im EU-Ausland in andere Länder der EU kosten maximal 22,8 Cent pro Minute. Die Kosten für ankommende Anrufe betragen 6 Cent. SMS versenden kostet maximal 7,2 Cent, der Empfang ist kostenlos. Auch Datenroaming ist günstiger geworden: Pro Megabite werden maximal 24 Cent verrechnet. Wenn gesamt EUR 60,- für Datenroaming in der EU erreicht werden, wird die Datenverbindung automatisch unterbrochen. Ein Überschreiten dieses Betrages ist nur nach aktiver Bestätigung möglich.

Kosten im Überblick

  • Euro-Notruf 112 in allen europäischen Ländern kostenfrei
  • Aktiver Anruf innerhalb der EU, etwa aus Italien nach Österreich: max. 0,228 Euro
  • Passiver Anruf, egal wer von wo aus anruft: max. 0,06 Euro
  • SMS innerhalb der EU versenden, etwa aus Italien nach Österreich: 0,072 Euro
  • SMS empfangen, egal von wem: 0,00 Euro
  • Datenupload und -download: 0,24 Euro pro MB

Euro-Notruf 112 einspeichern

Der wichtigste Aspekt des Handys im Urlaub ist die Möglichkeit, im Falle eines Falles einen Notruf schnell abzusetzen. Die Euro-Notruf-Nummer 112 sollte eingespeichert werden. Der Euro-Notruf 112 ist kostenlos, funktioniert in allen EU-Ländern, in Island, Kroatien, Liechtenstein, Monaco, Mazedonien, Montenegro, Norwegen, der Schweiz, Serbien und in der Ukraine und kann auch ohne Vertrag oder Guthaben genutzt werden.

Roamingpakete oder Spezialtarife machen Sinn

Alle Mobilfunkbetreiber bieten attraktive Roamingpakete an, die es ermöglichen, zu einem noch günstigeren Fixpreis eine bestimmte Anzahl von Gesprächsminuten und SMS im Ausland ohne weitere Gebühren zu konsumieren. Alle Informationen dazu findet man auf den Homepages der Betreiber. Wer auf kein Paket zurückgreifen möchte, sollte die Datenroamingfunktion nur aktivieren, wenn es notwendig ist. Das verbrauchte Datenvolumen hängt von der Größe der Mails ab, die erst nach Empfang kontrolliert werden können.

Kostenfalle Mobilbox

Innerhalb der EU, in Norwegen, Island und Liechtenstein ist der Empfang von Sprachnachrichten auf die Mailbox gratis. Beim Abhören von Nachrichten sowie Rufumleitungen auf andere Nummern entstehen Roaming-Gebühren. Außerhalb dieser Länder ist der Empfang von Nachrichten auf die Mailbox allerdings kostenpflichtig. Deshalb empfiehlt das Forum Mobilkommunikation FMK, die Mobilbox hier zu deaktivieren. Bei einem nicht angenommenen Anruf wird - falls nicht vom Anrufer unterdrückt - die Rufnummer in der Anrufliste angezeigt. So weiß man zumindest, wer angerufen hat.

WLAN-Hotspots nutzen

Achtung: Auch Apps können Datenverkehr verursachen! Will man dies ausschließen, empfiehlt es sich, das Datenroaming nur dann zuzulassen, wenn man aktiv über das Mobilfunknetz Daten austauschen möchte und die automatischen Software-Updates zu deaktivieren. Wenn verfügbar, sollte man WLAN-Hotspots nutzen. Viele Hotels, Gastronomiebetriebe und Touristenattraktionen bieten WLAN mittlerweile kostenlos an. Meist muss hierfür ein Passwort beim Personal erfragt werden, um sich mit dem WLAN-Hotspot zu verbinden. Wer via WLAN Apps und das Internet nutzt, verbraucht dafür keine Datenkontingente - und muss somit mit keinen Extrakosten rechnen.

Sind Ihre Kinder auch im Urlaub online?

Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die möglichen Kosten, die entstehen können. Bei großen Down- und Upload-Volumen, etwa von Urlaubsvideos und Bildern sollten WLAN-Hotspots genutzt werden. Für die beliebten Kurz- und Statusmeldungen in Social Networks eignet sich eines der günstigen Datenroaming-Pakete der Betreiber.

Diebstahl: Vorsorge zahlt sich aus

Aktivieren Sie vor Ihrer Urlaubsreise die Handysperre mittels PIN-Code, um unberechtigte Nutzung (etwa nach einem Diebstahl, aber auch durch Hotelpersonal) zu verhindern. Weiters sollten Sie wichtige Daten separat vom Telefon aufbewahren. Eine Möglichkeit hierfür ist die kostenlose FMK-Notrufkarte. Neben einem ICE-Kontakt (In Case of Emergency) wird auf dieser auch die Service-Hotline des Betreibers vermerkt. Diese Nummer ist vor allem dann hilfreich, wenn das Handy verloren oder gestohlen wurde, um die SIM-Karte sperren zu lassen.

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