Gefahr in Salzburg
noch nicht gebannt

In Kärnten bleiben noch drei Schulen geschlossen

Wie gefährlich die Situation nach den Regenfällen vom Wochenende in manchen Teilen Salzburg immer noch ist, hat sich am Mittwochnachmittag in Thumersbach, einem Ortsteil von Zell am See im Pinzgau, gezeigt. Nach einem Murenabgang wurden sechs Gebäude aus Sicherheitsgründen evakuiert.

von
Unwetter - Gefahr in Salzburg
noch nicht gebannt

Weil weitere Rutschungen drohen, sollen sich die übrigen Bewohner bis auf weiters nicht im Freien aufhalten. Nach Möglichkeit sollten die Menschen auch höher gelegene Stockwerke aufsuchen, empfahl der Pinzgauer Bezirkshauptmann Bernhard Gratz. Auch die Schulen und der Kindergarten in Thumersbach bleiben am Donnerstag geschlossen. Die Mure von Mittwoch hat weder Personen verletzt noch Gebäude getroffen.

Bis zum Abend sollte auch die wichtige Salzburger Ost-West-Verbindung, die B311 zwischen Schwarzach und Lend, wieder befahrbar sein. Weitere gesperrte Verbindungen sollen nach Plan am Freitag freigegeben werden. Unklar ist jedoch, wie lange die Gasteiner Straße (B167) zwischen Bad Gastein und Bad Hofgastein nicht befahrbar sein wird. Im Hang über der Straße drohen weiter große Mengen an Erdreich und Geröll abzurutschen.

Drei Schulen in Kärnten geschlossen

Im Bezirk Spittal an der Drau werden auch heute drei Schulen geschlossen bleiben. Dabei handelt es sich einerseits um die Volksschule Baldramsdorf - die Volksschulen Stall und Flattach bleiben sogar auch noch am Freitag zu. Wieder geöffnet haben unterdessen die Volksschulen Großkirchheim und Mörtschach, und zwar für Kinder, die "einen sicheren Schulweg haben", wie es vom Land Kärnten hieß.

Am Mittwochabend wurde der Zivilschutzalarm in der Gemeinde Berg im Drautal aufgehoben. Vorerst noch aufrecht bleiben die Zivilschutzalarme in Reißeck und Feld am See sowie die Zivilschutzwarnung in Flattach. Wie die Bezirkshauptmannschaft Hermagor am Mittwochabend mitteilte, wurde die Plöcken Straße (B110) von Mauthen über den Plöckenpass wieder für den Verkehr freigegeben.

Aufräumarbeiten gehen weiter

Indes laufen die Aufräumarbeiten in Öberkärnten auf Hochtouren weiter. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Gemeinde Feld am See (Bezirk Villach-Land), wo ein loser Felsbrocken eine Siedlung darunter bedroht. Da das Risiko einer Sprengung zu groß ist, wird er händisch abgetragen, 15 Häuser bleiben nach wie vor evakuiert.

Die Räumung des Felsbrockens führt auch dazu, dass die Millstätter Straße (B98) im Ortsbereich Feld am See am Donnerstag bis 16.00 Uhr gesperrt ist. Aber auch in anderen Teilen Kärntens hat es nach wie vor Verkehrsbehinderungen und gesperrte Straßen gegeben. Im Rosental (Bezirk Klagenfurt-Land) war die Waidischer Straße (l103) gesperrt. Die Kappeler Straße (L94) im Bezirk St. Veit bleibt noch bis Freitag wegen Überflutung gesperrt. Und im Bereich der Straßenmeisterei Feldkirchen bleibt die Hochrindl Straße (L65) noch für zwei Tage gesperrt.

Behinderungen gab es auch noch im Bezirk Spittal an der Drau: Etwa an der Kleinkirchheimer Straße (B88), die zwischen Radenthein und bad Kleinkirchheim gesperrt war, hier laufen laut Informationen des Landes Kärnten Aufräumarbeiten "mit schwerem Gerät". Für längere Zeit gesperrt bleibt die Katschberg Straße (B99) bei Kremsbrücke, hier ist eine Sanierung notwendig. Die Ortschaft Mallnitz ist in der Zwischenzeit wieder über die Straße erreichbar. Über eine Umleitung wieder befahrbar ist die Mölltal Straße (B106) zwischen Obervellach und Flattach. Gesperrt blieben auch noch die Ankogel Straße (L8) und die Fraganter Straße (L20a), die zum Mölltaler Gletscher führt.

Gute Nachrichten aus dem Drautal

Gute Nachrichten gab es hingegen aus dem Drautal, wo die B100 seit Mittwochabend wieder befahrbar ist. Auch der Plöckenpass ist bis zur Staatsgrenze wieder freigegeben. Gesperrt blieb zwar noch die Gailtal Straße (B111) im Lesachtal (Bezirk Hermagor), der Verkehr wird hier aber über eine Umleitungsstrecke geführt. Diese Umleitung wird noch etwa eine Woche aufrecht bleiben. Wie das Land Kärnten mitteilte, sind in den vergangenen Tagen Fräsen und Bagger aus nicht betroffenen Teilen Kärntens ins Unwettergebiet verlegt worden. Sie stehen teilweise bereits seit Samstag im Einsatz.

Nicht nur auf den Verkehr, auch auf die Trinkwasserversorgung hatten die Unwetter Auswirkungen: In Döbriach am Millstättersee ist das Leitungswasser eingetrübt, die Wassergenossenschaft Döbriach empfiehlt, das Wasser abzukochen.

Tirol: Felbertauernstraße bleibt noch gesperrt

Aufgrund der Folgen des Unwetters in Osttirol bleibt die Felbertauernstraße einschließlich des Felbertauerntunnels weiterhin gesperrt. Die Sperre zwischen Matrei und Mittersill dauert nach Angaben der Felbertauern AG voraussichtlich noch bis Freitag um 12.00 Uhr. Grund dafür ist die erhöhte Lawinengefahr.

Ursprünglich wurde anvisiert, die Straße am Donnerstag wieder zu öffnen. Laut einem Bericht des ORF Tirol dauere die Sperre nun länger, da man einen notwendigen Erkundungsflug nicht durchführen könne. Man hoffe nun auf ein Sonnenfenster, um die kritischen Stellen zu begutachten.

Die Brenner Straße (B 182) ist wieder befahrbar, wenn auch vorerst nur einspurig. In zehn Tagen sollen wieder beide Spuren geöffnet werden. Die Bundesstraße wurde wegen einem rund 200 Quadratmeter großen Hangrutsch am vergangenen Sonntag gesperrt. Das lockere Erdmaterial wurde aus dem Hang entfernt und nun vernetzt, um ihn stabil zu halten.