UN beklagen "schlimmste Kämpfe in Syrien"

Lage seit Waffenstillstandsappell verschlimmert

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Es gebe Berichte über Hunderte Tote und Verletzte, massive Vertreibungen und von Zerstörung ziviler Infrastruktur einschließlich medizinischer Einrichtungen. Die UN hatten am 6. Februar zu einer mindestens einmonatigen Feuerpause aufgerufen, um den Menschen dringend benötigte Hilfe zukommen zu lassen und Verletzte aus den Kampfgebieten herausholen zu können. Dieser Appell sei verhallt. "Wir werden gerade Zeugen einiger der schlimmsten Kämpfe des gesamten Konflikts", schrieb Zaatari.

Das schreckliche Leiden der syrischen Bevölkerung müsse aufhören. "Ich appelliere an alle Parteien und diejenigen, die Einfluss auf sie haben: Hört auf uns und die betroffene Bevölkerung und beendet dieses unerträgliche menschliche Leid", schrieb Zaatari. "Wir müssen jetzt die Menschen in Not erreichen, nicht später."

Am Samstag hatte der UN-Menschenrechtsbeauftragte Zeid Ra'ad al-Hussein erklärt, dass bei syrischen und russischen Luftangriffen in den Rebellengebieten Idlib und Ost-Ghuta in der vergangenen Woche 230 Zivilisten getötet wurden. Aus dem von Regierungstruppen eingeschlossenen Ost-Ghuta müssten über 700 Patienten zur ärztlichen Versorgung herausgebracht werden, erklärte die WHO-Vertreterin in Syrien, Elizabeth Hoff. Die Lage verschlimmere sich von Tag zu Tag. Seit dem 28. November habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) keine Hilfsgüter mehr in die Rebellen-Enklave bringen können.

Nach dem Abschuss eines israelischen Kampfjets durch Syrien warnte die EU-Kommission vor einer militärischen Eskalation in der Region. Der Konflikt könnte sich dadurch ausweiten. Die EU-Kommission appellierte an die Beteiligten in Syrien, ihre Alliierten und die regionalen Vertreter, sich an das Völkerrecht zu halten und von Aktionen abzusehen, die das Leid der syrischen Bevölkerung vergrößerten. "Es gibt keine Alternative zu einer politischen Lösung in Syrien", sagte eine Kommissionssprecherin. Die EU unterstütze weiterhin die von den Vereinten Nationen (UN) geführte Vermittlung und die Arbeit des UN-Sondergesandten für Syrien Staffan de Mistura.

Kommentare

Peter Lüdin

Wer auf den Krieg in Syrien schaut, lernt vor allem eins: Ob Terroristen oder skrupellose Staatschefs; sie alle töten Zivilisten, wenn es in ihre Agenda passt.
Wer zuerst schiesst, lebt länger. Das ist die ganze Moral. Und die letzte Frage ist, ob man diese Moral akzeptieren will oder eben nicht.

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