Neue Wege für
"Coffee-To-Go"

Steigende Nachfrage nach Mehrwegbechern - Stadt unterstützt System "myCoffeeCup"

Der Kaffee zum Mitnehmen ist zwar praktisch, aber auch belastend für die Umwelt: Allein in Wien landen pro Jahr 84 Mio. "Coffee-to-Go"-Becher im Müll. Die Stadt hat deswegen neue Wege gesucht und seit Mai gibt es nun ein Mehrwegbecher-System, das in Bäckereien und Kaffeehäusern zum Einsatz kommt. Die Nachfrage steige stetig, hieß es am Mittwoch bei einer Präsentation des Systems "myCoffeeCup" .

von Kaffeebecher © Bild: iStockphoto

"Die erste Bilanz ist eigentlich sehr positiv", berichtete Cup-Solutions-Geschäftsführer Christian Chytil am Mittwoch bei der Präsentation des Systems, das sich "myCoffeeCup" nennt. Das von der Firma Cup Solutions entwickelte und von der Stadt Wien unterstützte System setzt auf Kaffeebecher, die 500 Mal wiederverwendet werden können. Das Interesse der Kundschaft sei groß: Nach einem Monat seien 17.000 Becher im Einsatz gewesen, derzeit seien es 50.000.

52 Partner

Bisher haben sich 52 Partner an dem Projekt beteiligt. Dabei handelt es sich großteils um bekannte Bäckereifilialen. Diese befinden sich hauptsächlich in den Bezirken 1 bis 9 sowie bei den Blumengärten Hirschstätten. Chytil ist überzeugt, dass bald Partner dazu kommen werden: "Wir führen täglich Gespräche." Zusätzlich gibt es bei den U-Bahn-Stationen Neubaugasse, Landstraße und Schwedenplatz Rücknahmeautomaten.

Plan: Flächendeckendes System in Wien

Oberstes Ziel des Vorhabens sei die "Vermeidung von Müll aus den Wegwerfbechern", wurde heute betont. Plan ist auch, das System flächendeckend in Wien auszurollen. Denn noch muss man die teilnehmenden Partner als Kaffeekonsument bewusst ansteuern. Dafür gibt es eine (Such-)Hilfe in Form einer App. Für den Becher ist ein Euro Einsatz zu zahlen, der bei der Rückgabe auf einem Bon oder digital am Handy gutgeschrieben wird. Beim nächsten Kaffeekauf wird der Euro dann abgezogen.

Stadt Wien unterstützt finanziell

Bei der heutigen Präsentation war auch Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) an Ort und Stelle, denn die Stadt unterstützt das Projekt - finanziell mit einer Förderung in der Höhe von 50.000 Euro und in Form von Kommunikationsmaßnahmen. "Unser Ziel ist, dass wir damit eine Million Wegwerfbecher ersetzen", sagte sie.

Im Zuge des Medientermins wurde auch eine Bilanz des "ÖkoBusiness Wien" präsentiert. Dabei handelt es sich um ein Serviceprogramm der Stadt für Betriebe. Geboten werden kofinanzierte Beratungsleistungen für Umweltschutz- und andere nachhaltige Maßnahmen. Seit der Gründung 1998 konnten in den mehr als 1.200 teilnehmenden Betrieben u.a. 160,9 Mio. Euro Betriebskosteneinsparungen, eine Reduktion von 655.991 Tonnen CO2 und 127.181 Tonnen weniger Abfall erzielt werden.

Kommentare