Ski nach Maß - Hier ist
jedes Stück ein Unikat

Heute muss man sich bereits hinten anstellen, wenn man bei Ünique Skis kaufen will

Was haben ein Politikwissenschafter und ein Patentanwaltsanwärter gemein? In diesem Fall: die Liebe zum Skifahren, eine große Portion handwerkliches Geschick, eine zündende Idee und den Mut, neue Wege zu gehen. Vor gerade mal fünf Jahren haben Clemens Frankl und Dominic Haffner ihr Unternehmen Ünique Skis gegründet. Heute muss man sich bereits hinten anstellen, wenn man bei ihnen einen maßgeschneiderten Ski kaufen will.

von Ünique Skis © Bild: Jürgen Knoth
Ünique Skis
© Nadine Poncioni

Ein maßgeschneiderter Ski. Das ist es nämlich, worauf sich das Team spezialisiert hat. Doch fangen wir am Anfang der Geschichte an. Clemens, "der Handwerker", und Dominic, "der Techniker", waren von Kindesbeinen an begeisterte Skifahrer. Während sich Clemens dem Studium der Politikwissenschaft widmete und dann in der Kommunikationsberatung tätig war, verdiente Dominic nach dem Studium der technischen Physik seine Brötchen als Patentanwaltsanwärter.

»Man kauft ein Produkt, aber wenn man es sich aussuchen könnte, würde man noch dies und jenes verändern«

Doch was hat das alles mit maßgeschneiderten Skiern zu tun? Wohin auch immer es die beiden ob ihrer beruflichen Laufbahn verschlagen hat - ein Winter ohne Berg, Schnee und zwei Brettern unter den Füßen war für sie undenkbar. So blieb es nicht lange beim reinen Ausüben ihres Lieblingssports. "Dominic und ich haben uns immer sehr viel übers Material ausgetauscht", erzählt Clemens. "Man kauft ein Produkt, aber wenn man es sich aussuchen könnte, würde man noch dies und jenes verändern."

Ünique Skis
© Nadine Poncioni

Also wurde getüftelt, was das Zeug hält. Skier wurden zersägt, das Material untersucht - bis die spontane Idee geboren wurde, selbst einen Ski zu bauen. "Der ganze Prozess hat 18 Monate gedauert", erzählt Clemens. "Dabei sind wir wie die Jungfrau zum Kind gekommen", denn geplant, so viel steht fest, war das ganze Vorhaben in der Form nicht. "Irgendwann hatten wir dann eine voll eingerichtete Werkstatt. Wir haben Skier gebaut und gesehen, dass das eigentlich sehr gut klappt."

Ünique Skis
© Marion Luttenberger

Dann wurde die Sache ernst. Die beiden entwarfen einen Finanzplan, ließen sich in Sachen Unternehmensgründung coachen und suchten um eine Förderung an, die sie schließlich auch bekamen. "Wir haben das Unternehmen 2012 gegründet", blickt Clemens zurück. Zwei Jahre später sind die beiden beruflich voll eingestiegen. Gut. Zwei Männer, die Skier bauen. Doch was ist das Besondere daran? "Wir produzieren Ski in Handarbeit, wir leben Handwerk, machen maßgeschneiderte Ski, passen den Ski an den Skifahrer an", erklärt "der Handwerker".

»Mit Ünique Skis wollen wir eine Alternative zu industriell gefertigten Produkten bieten, einen Ski, der perfekt auf den Fahrer abgestimmt ist«

"Mit Ünique Skis wollen wir eine Alternative zu industriell gefertigten Produkten bieten. Einen richtig guten Ski, der viele Jahre Freude bereitet. Einen maßgeschneiderten Shape, hochwertige Materialien, die wir mit Sorgfalt verarbeiten - et voilà: ein wunderbarer Ski, perfekt auf den Fahrer abgestimmt." Wobei "auf den Fahrer abgestimmt" weit mehr heißt als Maße nehmen und schneidern. "Wir kommen zu dir ins Skigebiet, egal, wo du bist, gehen mit dir auf den Berg, schauen uns deinen Ski- und Schwungstil an, verbringen einen halben Tag mit dir, testen verschiedene Modelle durch und analysieren deinen Fahrstil."

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© Marion Luttenberger

Für eine Leistung wie diese muss der Kunde 2.500 Euro berappen. In Anbetracht des Aufwands aber wohl jeden Cent wert. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, mit einem fertigen Paket an Wünschen und Vorstellungen in die Werkstatt zu kommen. In diesem Fall kostet der maßgeschneiderte Ski 1.990 Euro. Wer einen qualitativ hochwertigen Ski im natürlichen Holzdesign, aber etwas weniger Geld ausgeben will, kann auch auf eines der Serienmodelle zurückgreifen. "Die gibt's bei uns um 890 Euro. Das ist sicher kein günstiger, aber auch kein besonders teurer Ski", erklärt Clemens.

Ünique Skis
© Marion Luttenberger

Seit rund zweieinhalb Jahren haben die beiden Wiener übrigens einen Dritten im Bunde: Gernot Pöchgraber, auch "der Ski-Profi" genannt. Als ehemaliger professioneller Rennfahrer und Testfahrer bei einem der größten Skihersteller Österreichs ist der studierte Wirtschaftsingenieur für die kleinen, feinen Nuancen zuständig. "Er erkennt, was nicht passt, bringt das notwendige Gefühl herein", erzählt Clemens. Dass es an Gefühl nicht mangelt, lässt schon ein flüchtiger Blick auf das Ergebnis des Schaffens der drei erahnen. Nicht an Gefühl, und schließlich auch nicht an Erfolg.

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