Identität des
Traunsee-Mörders geklärt

Dorf-Promi Anton Sch. zerstückelte kurz vor Silvester seine Ehefrau

von Anton Sch. ist der Traunsee-Mörder © Bild: DieFeuerreiter

In dem 14.000 Einwohner kleinen Kelsterbach war Anton Sch. als Sitzungspräsident des Faschingsvereins immer wieder in Regionalzeitungen zu sehen. Kurz vor der schrecklichen Tat wurde der beliebte Karnevalist noch zu seinen Vorsätzen für 2016 befragt. Die Antwort: "Keine. Es kommt sowieso immer anders, als man denkt."

Das neue Jahr sollte jedoch weder er noch seine 71-jährige Frau mehr erleben. Am 30. Dezember verabschiedet sich Anton Sch. wegen einer vermeintlichen Salzburg-Reise von seinem Nachbarn. Ob seine Frau Hildegard zu diesem Zeitpunkt bereits tot war, ist noch nicht geklärt. Der 72-Jährige fuhr 600 Kilometer weit mit seinem Auto ins oberösterreichische Gmunden und mietete sich dort unter falschem Namen in einem Hotel am Ostufer des Traunsees ein. "Er war auch unter seinem richtigen Namen nie bei uns und angeblich auch noch nie in der Region", meinte der Gasthausbesitzer.

Die Leichenteile seiner erdrosselten Frau hatte Anton Sch. in Hartschalenkoffer verpackt - diese warf er in den Traunsee. Sich selbst band er zwei mit Steinen und persönlichen Dingen gefüllte Taschen an die Handgelenke und sprang in den kalten Flutentod.

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    Polizeitaucher bei der Bergung einer schwarzen Tasche im Traunsee

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    Polizeitaucher bei der Bergung einer schwarzen Tasche im Traunsee

Hier tappt die Polizei noch im Dunkeln

Am 3. Jänner 2016 wurden nacheinander die beiden ersten Koffer gefunden. Im dritten Koffer der weit grausigste Inhalt: Der einbetonierte Kopf der zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Frau. Bis heute tappt die Polizei noch in einigen Punkten im Dunkeln: So ist noch nicht endgültig geklärt, wo Antons Ehefrau Hildegard getötet wurde. Bisher existiere kein Hinweis auf einen unmittelbaren Tatort in Österreich, teilte die Polizei OÖ mit. Laut Staatsanwaltschaft Darmstadt deute vieles darauf hin, dass sie in der Wohnung des Ehepaars in Kelsterbach zu Tode gekommen ist. Anton Sch. wäre dann den ganzen langen Weg nach Österreich mit ihren Leichenteilen im Kofferraum gefahren.

Unklar ist auch, warum Anton Sch. gerade an den Traunsee gefahren ist, um die grausame Tat zu vollenden. Wann der Koffer im See versenkt wurde, ließe sich bisher ebenso wenig angeben wie der Zeitpunkt des offenbaren Suizids des mutmaßlichen Täters. Die Beteiligung einer dritten Person an dem Verbrechen nennt die Polizei "reine Spekulation und kann nach dem derzeitigen Erhebungsstand nicht nachvollzogen werden".

Schulden als Tatmotiv?

Die Mitglieder des Faschingsvereins sind geschockt. "Eine ganz schlimme Geschichte", sagte ein Vorstandsmitglied. Keiner weiß eine Erklärung für die Tat. Aber die Gerüchteküche brodelt. Anton Sch. soll hohe Schulden gehabt haben, obwohl er als Computerspezialist gut verdient habe, wie Nachbarn der Bild-Zeitung verrieten. Es wird spekuliert, dass der 72-Jährige Spielschulden gehabt hatte.

Kommentare

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Eine abscheuliche Tat. Der Aufschrei bleibt jedoch aus. Nur Gründe der Pietät hindern mich, über die Gründe hierfür nachzudenken.

Oberon
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Wenn Sie sich über sowas Gedanken machen, dann ist es bereits pietätlos, egal, ob Sie es dann auch schriftlich kundtun.

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Sehe ich anders. Ich kann nichts pietätloses daran erkennen, wenn man sich Gedanken macht. Das würde hier einigen, übrigens gar nicht schaden.

Oberon
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Manche user sind halt einseitig orientiert. Damit kann ich nichts anfangen. ICH schreibe überall, aber auch mir fällt nicht immer
was ein. Was aber jetzt nicht bedeutet, dass mich das Thema nicht interessiert.
Meiner Beobachtung nach posten auch SIE nur zu einem begrenzten(!) Themenschwerpunkt, was uns zwei wohl unterscheidet. ;-)

Roland Mösl
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Spielschulden, der neueste Schmäh, wie das Glücksspielverbot umgangen wird ist der Aktien- und Währungshandel. Da wird mit "Verdienen Sie Geld mit steigt oder fällt der Kurs, 85% Gewinn in einer Minute".

Bei solch Werbung in Facebook poste ich dann immer "Ideal für alle, die im Spielcasino Spielverbot haben".

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Nur daß Roulette mathematisch noch deutlich fairer ist. Können Sie am Roulettekessel ca. 33 Mal setzen, oder bei den einfachen Chancen sogar ca. 55 mal setzen, bis Ihr Einsatz statistisch weg ist, geht es hier deutlich schneller. Einige Anbieter bieten zudem nur 70% an, wohlgemerkt bei einer einfachen Gewinnchance. Jeder der nur Volksschulkenntnise der Mathematik hat und dabei mitmacht....

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hat es eigentlich nicht besser verdient. Wenn da nur die blöde Sucht-Thematik nicht wäre. Und ich bin überzeugt davon, daß es auch diese Spielsucht wirklich gibt. Und dann gibt es kein Entrinnen mehr ... oder in ganz bösen Fällen, eben wie in diesem Artikel

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