Traditionsreicher Wiener Krankenhausausstatter insolvent

Odelga Med hat Verbindlichkeiten von mehr als 21 Mio. Euro

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Am Donnerstag hat die Firma laut den Gläubigerschutzverbänden AKV und KSV 1870 beim Handelsgericht einen Antrag auf die Einleitung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung eingebracht. Das Unternehmen ist massiv überschuldet. Das Gericht prüft den Antrag, das Sanierungsverfahren ist vorerst noch nicht eröffnet.

Die Verbindlichkeiten betragen 21,4 Mio. Euro, davon 19,3 Mio. Euro unbesichert. Die Aktiva liegen bei knapp 4 Mio. Euro. Betroffen sind knapp 60 Mitarbeiter und 210 Gläubiger. Der Sanierungsplanvorschlag sieht eine 20-prozentige Quote innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans vor, so der KSV.

Das Unternehmen erzeugt Krankenhausausstattung wie Instrumente, Betten und Sterilisatoren. Es wurde bereits 1875 gegründet. Odelga Med war als K&K-Hoflieferant für Spitalsbedarf der österreichisch-ungarischen Monarchie tätig. Besonders im Sterilisationsbereich ist die Gesellschaft laut AKV führender Erzeuger Europas und beliefert zahlreiche Länder in Süd- und Osteuropa sowie den arabischen Raum. Niederlassungen gibt es neben Österreich in China, Vietnam und Ecuador.

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