Darf's ein bisserl mehr sein?

Toyota spendierte seinem Liebling Yaris zum Facelift einen kräftigeren Benzinmotor

Früher wurden Kleinwagen ja nicht unbedingt verhätschelt: Sie bekamen eine ziemlich lieblose Ausstattung, wenig Beachtung und nur alle heiligen Zeiten ein Facelift. Das ist heute alles anders, besser - vielleicht mit Ausnahme der frischen Politur für innen wie für außen.

von Toyota Yaris © Bild: Hersteller

Der Toyota Yaris ist so ein Fall. Nicht, dass er von seinen Ingenieuren nicht geliebt worden wäre, ganz im Gegenteil. Aber der kleine Japaner ist seit 2011 auf dem Markt, bekam zwar 2014 seine Front an das aktuelle Markengesicht angepasst, aber das war's im Prinzip auch schon. Jetzt aber erhielt der Yaris, der übrigens kein lupenreiner Japaner ist, weil er im französischen Valenciennes gebaut wird, seine Streicheleinheiten: Er wurde um sechs Zentimeter auf 3,95 Meter gestretcht, bekam ein flotteres Design (Stichwort Wabengrill und frische Heckleuchten), mehr Farben und ein beachtenswertes Sicherheitspaket, Toyota Safety Sense genannt. Da sei das in dieser Klasse nicht selbstverständliche Pre-Collison-System erwähnt, bei dem ein Laser die Fahrbahn unmittelbar vor dem Auto scannt und, bevor es brenzlig wird, eine Notbremsung auslöst.

Toyota Yaris
© Hersteller

Natürlich wurde der Frankojapaner auch motorenseitig bedacht, das ist schließlich das Interessanteste bei einem großen Facelift. Also, ganz neu im Programm ist der 1,5-Liter-Saugmotor, der die ein bisserl brustschwache 1,33-Liter-Variante ablöst. Statt 99 Pferdestärken stehen derer jetzt 111 im Sold des Yaris -und machen ihn tatsächlich agiler (175 km/h Spitze). Der aufgepäppelte Toyota kommt nämlich relativ flott und kultiviert in die Gänge, will aber auf Touren gehalten werden und verlangt deshalb viel Schaltarbeit (manuelles Sechsganggetriebe) vom Fahrer. Die gelingt relativ mühelos, macht den Yaris aber dadurch akustisch recht präsent. Toyota gibt je nach Ausstattung einen Normverbrauch zwischen 4,8 und fünf Liter an. Wir kamen bei ersten Testfahrten in Holland laut Bordcomputer auf einen Schnitt von 6,2 Liter - was voll okay ist.

Toyota Yaris
© Hersteller

Der Hybrid soll's weit besser können. Der zaubert als Arbeitsergebnis von Verbrennungsund Elektromotor 100 PS auf die Vorderräder (3,5 Liter Verbrauch) und will trotzdem sanft behandelt werden. Streichelt man das Gaspedal, geht's schön leise, bei Bedarf sogar bis drei Kilometer am Stück rein elektrisch dahin. Verlangt man jedoch die volle Motorleistung brutal ab, dröhnt es heftig aus dem Motorraum. Weil dem obligaten stufenlosen Getriebe dieser Fahrstil einfach nicht schmeckt.

Der Diesel wurde ersatzlos gestrichen. Als Einsteigermodell gibt es aber nach wie vor den 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 69 PS.

Die dritte Yaris-Generation bekam eine neu gestaltete Front mit Wabengrill und neue Heckleuchten

Modelle und Preise

1.0,3-türig, Schaltgetr.: € 10.990,- (Young)
1.0,5-türig, Schaltgetr.: € 11.490,- (Young)
1.5,5-türig, Schaltgetr.: € 13.173,- (Young)
1.5, Hybrid, 5-türig, CVT: € 15.090,- (Active)
1.5, Hybrid, 5-türig, CVT: € 18.586,- (Style)