Hab Sonne am Dach

Der Toyota Prius Plug-in-Hybrid schafft jetzt mehr elektrische Reichweite und hat als Extra ein Solardach. Damit der Fahrer einen kühlen Kopf behält.

von Motor - Hab Sonne am Dach © Bild: Hersteller

Keinem anderen Auto wird so oft und so heftig das grüne Mäntelchen übergestreift wie dem Toyota Prius, egal, ob der normalen Hybrid-Version oder dem Plug-in-Hybrid. Nicht nur, weil die Japaner die Ersten waren, die die Kombination aus Verbrennungs-und Elektromotor salonfähig machten, und dies auch durch medienwirksame Promi-Unterstützung. Denn wenn Filmstar Leo DiCaprio einen Block vom Dolby Theatre (vormals Kodak Theatre) in einen Prius schlüpft und dann mit dem grünen Toyota vor dem Konzertsaal vorfährt, um sich seine Oscar-Statuette abzuholen, sind am nächsten Tag nicht nur Yellow-Press-Publikationen voll mit Fotos von diesem Auftritt.

Man täte dem Japaner mit zwei Antrieben aber Unrecht, den Erfolg auf Glamour-Einsätze in Hollywood zu reduzieren. Denn wie anders als mit Effi zienz und Sparsamkeit wäre zu erklären, dass fernab der Filmmetropole, nämlich in Wien, schon mehr Priusse als Mercedes als Taxis unterwegs sind?

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Wir waren allerdings mit einem in zweifacher Hinsicht besser ausgerüsteten Prius, als er Taxlern zur Verfügung steht, auf Testfahrt. Denn unser Toyota war ein Plug-in-Hybrid, dessen E-Motor von 8,8 kWh starken Akkus gespeist wird, die man auch an einer Haushaltssteckdose aufladen kann (dauert gut drei Stunden; an der Schnellladestation zwei). Der neue Clou ist aber das Dach. Denn bisher war es ein Wunschgedanke, zum Laden eines Elektromotors einzig die Sonne als Energieträger anzuzapfen. Das Solardach des Prius, übrigens von Panasonic hergestellt, schafft das zumindest teilweise. Toyota spricht von rund fünf Kilometern mehr Reichweite dank Sonnenenergie -aber das ist in Ostösterreich wohl zweifelhafter als etwa in Wüstenstaaten, wo die Sonne den ganzen Tag gnadenlos herunterbrennt. Aber: Mit heimischer Sonne auf dem Dach lässt sich zumindest die Klimaanlage problemlos betreiben.

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Mit leisem Surren des Elektromotors legt der Prius los, reagiert prompt auf Gaspedaldruck, und wenn der heftig ausfällt, schaltet sich der Verbrennungsmotor dazu. Das reicht zu einem impulsiven Ampelstart, eventuell sogar mit einem kleinen Quietschen der Vorderräder. Aber auch rein elektrisch -40 Kilometer weit schafft man es immer -geht es flott, dennoch immer entspannt voran. Denn, und das ist neu, im E-Modus liefert auch der Generator des Hybridsystems Schub in Form von insgesamt 92 PS. So geht sich auch ein Topspeed von 135 km/h aus. Wenn beide Motoren zusammenarbeiten, liegen 122 PS Systemleistung an, die den Prius nicht zum Flitzer, aber zum aufgeweckten Grünmobil machen.

Daten

Toyota Prius Hybrid Plug-in Solar

Preis: € 40.980,-
Motor: 4 Zyl., Benzin-Hybrid, 1.798 ccm
Leistung: 122 PS (Systemleistung)
Spitze: 162 km/h
Verbrauch: 3,0 l/100 km
Reichweite: ca. 45 km (elektrisch)
Ladezeit: 3 Stunden
Fazit: Der Verbrauch von einem Liter ist Utopie; häufiges Laden an der Steckdose verhilft aber zum Titel Benzin-Sparefroh