"Er liebt, was er macht"

Moderator Steven Gätjen verrät News, wie Tom Cruise hinter den Kulissen tickt

von
Interview - "Er liebt, was er macht"

Stimmt es, dass Tom Cruise höchstpersönlich Ihnen eine "Appearence", wie es in der Branche heißt, in MI5 verschafft hat?
Steven Gätjen: Beim letzten Interview zu "Oblivion" haben wir noch gescherzt. Er sagte, "ich bau' dich in den nächsten Film ein. In irgendeiner Szene erschieß ich dich oder ich murks dich ab". Dann schrieb mir Regisseur Chris Mc Quarrie tatsächlich. Ich bekam die Anfrage nach einem Foto, für das sie mir genaue Anweisungen erteilten. Das schickte ich auch, aber dann hörte ich nichts mehr. Und als mein Foto im Trailer zu sehen war, konnte das keiner meiner Freunde glauben. Mein Management und ich wollten aber daraus keine große Story machen, denn dafür ist ja mein Auftritt wirklich zu klein. Aber dann wurde ich sogar zum Bösewicht von Mi5 hochstilisiert. Ich freue mich total, das ist ja wirklich eine Ehre.

Oder eher ein Freundschaftsbeweis von Tom Cruise. Wie kam es dazu?
Freundschaft ist ein starkes Wort, aber ich hatte immer wieder das Vergnügen, ihn zu interviewen. Wir hatten immer tolle Gespräche. Ich schätze ihn total als Mensch und als Schauspieler. Was er macht, ist cineastisch bewundernswert.

Susanne Zobl und Steven Gätjen
© News News-Redakteurin Susanne Zobl im Gespräch mit Steven Gätjen

Wie ist der Mensch Cruise?
Selbst wenn man ihn nicht kennt, kann man sagen: es gibt keinen Film, wo er schlecht war. Er hat Passion. Er ist mit Engagement und Leidenschaft dabei. Und er hat eine Vision.

Was für eine?
Es gibt doch diesen Spruch: The sky is the Limit. Das tolle ist, dass es für ihn keine Grenze gibt keine Hürde, die zu hoch ist.
Wir Deutschen und auch ihr Österreicher tendieren ja dazu, zurückhaltend zu sein, wir sagen dann meist, ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Und er ist jemand, der sagt, ich versuch's, ich mach's. Und das bewundere ich. Und das ist auch meine Lebensmaxime. Dieser Stunt am Flugzeug oder die Verfolgungsjagd am Motorrad, zeigen das. Und am Motorrad fährt er dann wirklich 180 km/h. Und er hat eine sehr hohe Arbeitsethik und ist loyal zu seinen Leuten. Er geht in jeder Hinsicht Risiken ein. Auch bei der Wahl seines Teams. Er engagiert immer wieder neue Regisseure, auch nicht so erfahrene. Es gibt auch da nichts, was er sich nicht traut. Und auch das gehört dazu, wenn man wie er das Leben bejaht.

Lebt er nicht auch mit einer Todesverachtung?
Das ist eher ein Mix aus Professionalität, Leidenschaft und Vertrauen. Er macht doch diese großen Produktionen, da weiß er auch selber wie weit er geht. Er würde nie so nach dem Motto agieren, ich hänge mich mal jetzt ans Flugzeug und wenn es nicht, funktioniert, dann ist es eben
Er macht das ja nicht nur einmal, er macht das bis zu achtmal.

Wie lebt er, besonders gesund?
Er ist sehr diszipliniert. In diesem Business muss man darauf achten fit zu bleiben, vor allem für die Stunts, sonst übersteht man das ja nicht.

Was verbindet?
Die gleiche Lebenseinstellung. Wir haben dieselben Leidenschaften: Film, Leben und Risiko.

Kontakt auch außerhalb der Arbeit?
Wir sind in Kontakt, aber wir haben beide unser eigenes Leben. Und er ist so viel in der Welt unterwegs, da will ich ihm auch nicht auf den Keks gehen. Man darf nicht vergessen, wir reden von einem der größten Superstars auf unserem Planeten.

Er erweckt den Eindruck, dass ihn nichts aus der Fassung bringen kann, stimmt das?
Das ist der Unterschied zu den anderen Stars, er nimmt sich auch total viel Zeit für seine Fans. Er liebt, was er macht.

Cruise wirkt in jeder Szene authentisch, ist er tatsächlich so?
Dieses Gefühl habe ich bei ihm immer. Er ist charismatisch, engaging, also er hört einem wirklich zu. Er liebt, über seine Arbeit zu reden.

Hat Wien als Stadt Hollywood-Qualität?
Es ist ein Wahnsinn, was ihr da in Wien aufbaut, ihr versteht es, zu inszenieren. Das Publikum ist so begeisterungsfähig. Das motiviert, wenn man weiß, wie sich die Fans freuen.

Kommentare