Tödliches Giftschlammunglück in Ungarn:
Zehn Menschen starben bei Katastrophe

4. Oktober: Becken einer Aluminiumfabrik brach Weite Landstriche wurden mit Chemikalien verseucht

Am 4. Oktober war bei Devecser der Damm eines mit Bauxitschlamm (Rotschlamm) gefüllten Abfallbeckens gebrochen. Die giftige rote Masse ergoss sich über mehrere Ortschaften, die unterhalb des Abfallbeckens liegen, darunter Devecser und Kolontar. Zehn Menschen kamen dabei ums Leben, rund 150 erlitten Verletzungen. Weite Landstriche wurden von der extrem giftigen Substanz verseucht.

Mehr als 350 Häuser wurden zerstört, eine Fläche von 40 Quadratkilometern verseucht. Die Erde dürfte ersten Messungen von Umweltorganisationen zufolge für viele Jahre vergiftet sein.

38 chemische Elemente wurden nach Greenpeace-Angaben im Schlamm gefunden. Bei Feinstaub lagen die Werte bei bis zu 300 Mikrogramm pro Kubikmeter. "Die Dauerbelastung ist noch nicht einschätzbar", meinte Bernd Schaudinnus von Greenpeace. "Der Staub hängt überall drinnen. Selbst wenn die Orte geputzt werden, Felder und Wiesen sind voll mit Schlamm."

Das Abfallbecken gehört zu einem Bauxitwerk der privaten Ungarischen Aluminium-AG. Die Regierung in Budapest stellte das Unternehmen nach dem Unglück unter staatliche Zwangsverwaltung.

(apa/red)