Vor zwei Jahren
starb Hannes Arch

Am 8. September 2016 ist Hannes Arch tödlich verunglückt. Der Air-Race-Pilot kam bei einem Hubschrauberabsturz im Großglocknergebiet in Kärnten ums Leben.

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Todestag - Vor zwei Jahren
starb Hannes Arch

Erst diesen Juni veröffentlichte die Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB) den Endbericht über den Unfall. Demnach war Orientierungsverlust Ursache für den tödlichen Absturz. Hannes Arch hatte die Elberfelder Hütte im Gößnitztal in der Gemeinde Heiligenblut mit Lebensmitteln versorgt, gegen 21.00 Uhr startete er die Triebwerke des Robinson R66. Der Hüttenwirt hatte sich spontan entschlossen, mit nach Salzburg zu fliegen. Der Deutsche wurde beim Absturz schwer verletzt. Als die Bergrettung gegen 4.30 Uhr am Unfallort eintraf, war Arch bereits tot, er starb an einem Genickbruch.

Unfall durch Orientierungsverlust

Zum Zeitpunkt des Unfalls war der Landescheinwerfer eingeschaltet, die Instrumentenbeleuchtung im Hubschrauber nicht gedimmt. Dies stellt "für den Piloten eine starke Blendwirkung dar", hieß es im Untersuchungsbericht. Der Unfall passierte nach rund 90 Sekunden. "Im Lichtkegel des Landescheinwerfers wahrgenommenen Steine und Felsen traten für den Piloten daher überraschend auf." Die Leuchtweite des Landescheinwerfers betrug laut Bericht 60 Meter, bei der geflogenen Geschwindigkeit hatte der Pilot also 2,2 Sekunden Zeit, "um einem Objekt, welches in diesem Lichtkegel auftritt, rechtzeitig auszuweichen". Diese Zeit war "aufgrund der fehlenden Sicht außerhalb des Landescheinwerferkegels nicht mehr gegeben".

Die Untersuchungsstelle kam in ihrem Bericht zu dem Schluss, dass der Unfall auf "Orientierungsverlust während des Fluges" zurückzuführen ist. "Die zum Unfallflug herrschende Nacht mit einem sehr geringen natürlichen Lichtanteil in Kombination mit keiner künstlichen Lichtquelle in diesem Tal und auch bei dessen Talausgang erschwerte die Orientierung zu einem hohen Maße."

Hannes Arch hinterließ seine Freundin Miriam

Hannes Arch hinterließ bei seinem Tod seine Lebensgefährtin Miriam Höller. Anlässlich seines ersten Todestages gab sie News ein bewegendes Interview. "Ich habe nicht nur Hannes, sondern mein Leben, meine Zukunft verloren. Alle Dinge, die wir gerne gemacht haben, Campen in unserem VW-Bulli, Urlaube auf Hawaii, ein ganz normales Paar sein in unserem selbst gebauten Haus in Salzburg, unsere Zukunftspläne. Alles wurde mir genommen", meinte sie damals. Ihr einziger Trost: "Hannes und ich haben das Leben jeden Tag in vollen Zügen genossen. Mein Trost ist es, dass wir keine Zeit verschenkt haben, denn Zeit ist das Wertvollste, das wir haben". Auf eine mögliche neue Liebe angesprochen erklärte sie: "Ich bin 30 Jahre alt, ich liebe es, zu lieben und geliebt zu werden, Nähe und Vertrauen zu spüren, Erlebnisse und Glück zu teilen. Wenn es nicht der Plan war, dass ich das mit Hannes verwirkliche, dann wird das Leben einen anderen Partner irgendwann für mich bereit halten. Dem möchte ich offen und ohne Angst begegnen, denn wir sind doch nur Passagiere unseres Lebens. Es kommt sowieso, wie es kommen muss."

Und es kam tatsächlich, wie es kommen muss. Miriam Höller hat inzwischen eine neue Liebe gefunden. "Nate ist liebevoll, aufmerksam, lustig, verantwortungsvoll und mitreißend, er bringt mich jeden Tag zum Lachen, wir teilen die gleichen Werte und haben die selben Zukunftsvisionen. Auch wenn alles was kommt ungewiss ist, eins weiß ich, Nate ist jemand, mit dem ich in die Zukunft träumen möchte", machte Höller im August ihre neue Beziehung via Social Media öffentlich.

Miriam Höller ist derzeit zudem in der ProSieben-Show "Global Gladiators" zu sehen. Hannes Arch trägt sie für immer in ihrem Herzen, doch das Leben muss weitergehen, dass hätte auch er so gewollt. "Hannes hat mich unbewusst darauf vorbereitet, wie ich weitermachen soll, falls ihm etwas passiert. Er hat mir vorgelebt hat, was Leben bedeutet. Wenn es den Tod nicht geben würde, hätte das Leben gar keinen Wert", sagte Miriam Höller letztes Jahr im News-Interview.