"Jetzt oder nie mehr Grün in Tirol"

Tiroler Grüne begehen Abschluss mit vielen Schreien nach Liebe

Die Tiroler Grünen haben Freitagnachmittag vom Wahlkampf Abschied genommen. Bei ihrer Schlussveranstaltung am Zusammenfluss von Inn und Sill wurde vom Spitzenpersonal innig in Richtung Wähler appelliert, die Grünen und ihre Regierungsbeteiligung zu bestätigen: "Jetzt oder nie mehr Grün in Tirol", warnte Klubchef Gebi Mair. Spitzenkandidatin Ingrid Felipe befand: "Es steht Spitz auf Knopf."

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Tirol-Wahl - "Jetzt oder nie mehr Grün in Tirol"

Die Grünen hatten einige Dutzend Sympathisanten an die Sillmündung in Innsbruck zusammengetrommelt, um bei frostigen Temperaturen ihre Naturverbundenheit zu demonstrieren. Prominente Gäste aus dem Bund kann man nach dem Abflug aus dem Nationalrat nicht mehr aufwarten, immerhin hatte man den Klubobmann der Vorarlberger Grünen Adi Gross über den Arlberg als Unterstützer geholt.

»Je näher man an der ÖVP dran ist, umso besser kann man auf sie aufpassen«

In den Reden der beiden Listenersten dominierte der Spagat zwischen Würdigung der Regierungsarbeit und Distanzierung zum Koalitionspartner. Dass es den Grünen in der Opposition besser ginge, weil man da keine Kompromisse eingehen muss, sieht Felipe nicht so: "Je näher man an der ÖVP dran ist, umso besser kann man auf sie aufpassen."

Ohnehin ist die Landeshauptmann-Stellvertreterin überzeugt, dass ihre Partei dem Land in der Regierung mehr als gut getan ht: "Grün hat dieses Land lebenswerter und liebenswerter gemacht." Mair war es überlassen, die Erfolge der Grünen in der auslaufenden Legislaturperiode hervorzuheben, in erster Linie das Tirol-Ticket aber auch beispielsweise die Verhinderung des Kalkkögel-Projekts, das eine Zusammenlegung von Skigebieten vorgesehen hatte.

»Grün hat dieses Land lebenswerter und liebenswerter gemacht«

Für die Grünen ist klar, dass die ÖVP einen Gegenpol braucht, der dann aber nicht blau oder türkis sein soll. Felipe geht nämlich davon aus, dass FPÖ und NEOS schon bereit stünden, mit der Volkspartei allerlei "Betonierer-Projekte" durchzusetzen. Nur gestreift wurde die SPÖ, nämlich derart, dass Mair befand, dass diese ebenso wie die ÖVP ohnehin genug Stimmen bekommen werde. Daher sollte man besser die Grünen wählen, bei denen es auf jede einzelne Stimme ankomme.

Ausgangslage "unter dem Hund" gewesen

Schließlich sei die Ausgangslage "unter dem Hund" gewesen, wie Mair feststellte. Mittlerweile sei man aber wieder viel besser aufgestellt als noch etwa bei der Nationalratswahl.

Klar ist für die Grünen, dass die anderen Parteien billigere Koalitionspartner für die ÖVP wären, als man es selbst sei. Bei den Attacken auf die Freiheitlichen wurde es dann auch mal ein wenig unsachlich. Spitzenkandidat Markus Abwerzger sei schon ganz "aufgedunsen von der Kreide", die er gefressen habe, polemisierte Mair.

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