Daher werde man sich bei den potenziellen Regierungspartnern "nicht nur die erste, sondern auch die zweite Linie" der handelnden Akteure "genau anschauen", so Platter: "Denn wir brauchen Verlässlichkeit und Stabilität". Gleichzeitig warnte Platter vor taktischem Wahlverhalten: "Wer mich haben will, muss mich auch wählen". Schließlich könne nur ein Landeshauptmann, der das entsprechende Votum im Rücken habe, in Wien, München und Brüssel "stark" bei Verhandlungen auftreten. Dies sei etwa bei der Transit-Problematik essenziell.
Platter warnt vor Beispiel Deutschland
Platter warnte einmal mehr vor dem Beispiel Deutschland. Dort seien die Umfragen für CDU/CSU im Vorfeld rosig gewesen, hätten dies am Wahltag aber nicht gehalten. Die Regierungsbildung gestalte sich seitdem äußerst schwierig, "und Deutschland steuert in Richtung Neuwahlen", meinte Platter: "Das will ich in Tirol nicht haben". Zudem sehe man am Beispiel des nördlichen Nachbarn, was es bedeute, "nur auf einen Regierungspartner angewiesen zu sein", argumentierte er: "Man kann gar nicht schauen, so schnell war das Finanzministerium beim kleinen Partner."
Auch im Finish wiederholte Platter das Leitthema des Wahlkampfs: "Tirol hat sich einen Vorsprung erarbeitet. Jetzt gelte es diesen auszubauen." Als künftige Anliegen formulierte er neben Vollbeschäftigung auch den sozialen Frieden. Dieser stehe im Vordergrund. Jeder müsse einen Beitrag für den Zusammenhalt in der Gesellschaft leisten.
Abschließend lobte Platter noch die "tolle Wahlbewegung". Man sei in allen Bezirken unterwegs gewesen. Dennoch sei es ein äußerst kurzer Wahlkampf gewesen, so Platter: "Schade, dass er schon vorbei ist. Ich komme erst richtig in Schwung".