So viele Tiere müssen
in Österreich leiden

Kritik von Tierschützern: Zahl der Tierversuche ist erneut angestiegen

von Tierversuche © Bild: Shutterstock.com/FikMik

Erst vor kurzem hat News über das dreckige Geschäft mit Versuchskaninchen berichtet. Fotos und Videoaufnahmen, die dem "Verein gegen Tierfabriken" (VGT) zugespielt wurden, zeigen die miserablen Zucht-Bedingungen:

© Video: News

Obwohl es kein Geheimnis ist, dass Versuchstiere oft horrende Qualen erleiden, steigt ihre Zahl in Österreich wieder. Nach mehr als 220.000 Versuchstieren 2008 ist die Zahl der Tierversuche bis 2012 (184.610) kontinuierlich gesunken. Aufgrund von Änderungen in der Erfassung im neuen Tierversuchsgesetz (TVG) 2012 sind die Zahlen nach oben gegangen. Das neue TVG sieht vor, dass Tierversuche in vier Schweregrade eingeteilt werden:

1. Schweregrad "keine Wiederherstellung der Lebensfunktion"

Als Schweregrad eins ("keine Wiederherstellung der Lebensfunktion") stuft das Gesetz sogenannte Terminalversuche ein, die gänzlich unter Vollnarkose durchgeführt werden, aus der das Tier nicht mehr erwacht. 2015 wurden 3,9 Prozent aller Tierversuche (8.782 Tiere gegenüber 2014: 5.078) so bewertet.

2. Schweregrad "gering"

Mit dem Schweregrad "gering" wurden 136.602 (60,1 Prozent) der im Vorjahr durchgeführten Tierversuche eingestuft (2014 waren es 119.545). Definiert wird dieser Schweregrad mit "kurzfristig geringe Schmerzen, Leiden oder Ängste" oder Versuche ohne wesentliche Beeinträchtigung des Wohlergehens oder des Allgemeinzustands der Tiere, beispielsweise Ohr- oder Schwanzspitzenbiopsien.

3. Schweregrad "mittel"

Bei etwa einem Viertel der Tierversuche (24,2 Prozent bzw. 54.896 Tiere, gegenüber 63.058 im Jahr 2014) wurde der Schweregrad "mittel" genannt. Das sind Versuche, die "kurzzeitig mittelstarke Schmerzen, Leiden oder Ängste oder lang anhaltende geringe Schmerzen" verursachen, etwa bei chirurgischen Eingriffen unter Narkose mit mittelschweren postoperativen Schmerzen.

4. Schweregrad "schwer"

Etwa jeder achte Tierversuch (11,9 Prozent bzw. 27.037 Tiere gegenüber 21.502 im Jahr 2014) wurde als "schwer" eingestuft. Das bedeutet "starke Schmerzen, schwere Leiden oder Ängste oder lang anhaltende mittelstarke Schmerzen, Leiden oder Ängste". Konkrete Beispiel dafür sind etwa Verpflanzungen artfremder Gewebe (Xenotransplantationen) oder die vollständige Isolierung geselliger Tiere über einen längeren Zeitraum.

Die meisten verwendeten Tiere waren Mäuse (187.413), Kaninchen (15.910), Zebrafische (9.411), Ratten (5.162), Meerschweinchen (1.858), Schweine (1.762) und Haushühner (1.623).

Tierschützer kritisieren die steigende Zahl an Tierversuchen: Mit den aktuellen Zahlen sei man "von der seit Jahrzehnten versprochenen Reduzierung der Versuchstiere meilenweit und von der Abschaffung des Tierversuches Lichtjahre entfernt", so Gerda Matias, Präsidentin des Internationalen Bundes der Tierversuchsgegner (IBT). Eine so hohe Anzahl von Versuchstieren habe man zuletzt im Jahr 1994 verzeichnet. Zurückzuführen sei dies auf die "laschen gesetzlichen Regelungen", die nicht das Potenzial hätten, einen einzigen Tierversuch zu vermeiden.

Kommentare

Oberon
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Zum ersten Artikel postet ein user, was WIR tun können, um Tiere zu schützen. Ich tu das, was in meiner Macht steht. Aber das ist eine reine Symptom-Bekämpfung.

Das Tierschutzgesetz gehört grundlegend reformiert, und zwar für ganz Österreich geltend und ohne Gesetzeslücken!
Leichter ist es natürlich, dem Käufer und/oder Konsumenten die ganze Verantwortung bzgl. Tierquälerei ........

Oberon
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.... aufzuhalsen. Auch wenn mich das Thema interessiert, alles weiß ich auch nicht darüber, und ganz ehrlich, das möchte ich auch nicht. Aber nicht, weil ich es verdränge, sondern weil ich es nicht aushalten würde.

MinION melden

Das ist auch schwer auzuhalten. Umso wichtiger ist es, NICHT WEG ZU SEHEN!!!!

https://www.youtube.com/watch?v=xxFbQfbxXjI

https://www.youtube.com/watch?v=g1hpI6V19rY
https://www.youtube.com/watch?v=wJrIT_G_QA0
......................
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Wergznase melden

Natürlich ist es schwer auszuhalten. Áber sind Videos von weinenden Müttern, deren Kinder an nicht ausreichend im Tierversuch getesteten Medikamenten gestorben sind, eher auszuhalten ? Emotionen lasses sich beliebig schüren. Daher besser nachdenken als unreflektiert seinen Gefühlen freien Lauf lassen.

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