Was soll der Zirkus?

von Tierschutz - Was soll der Zirkus? © Bild: News/Ian Ehm

Die Nachricht von acht Kamelen, die vor einigen Tagen im Bezirk Traun/OÖ aus einem Wanderzirkus entkommen sind und auf der Wiener Bundesstraße (B1) sich selbst und vorbeikommende Autofahrer in Lebensgefahr brachten, sollte nicht nur Tierfreunden zu denken geben. Laut Polizei wird angenommen, dass die Vertreter der Camelidae von Tierschützern aus ihrem Gehege befreit wurden. Ein solcher Akt ist verwerflich, denn damit rettet man keine noch so geschundene Kreatur. Im Gegenteil: Man bringt Mensch und Tier in Gefahr. Aber auch ohne menschliches Zutun häufen sich Fälle von entlaufenen Zirkustieren in ganz Europa. Vor einigen Wochen blockierte ein Dromedar die Geleise einer Pariser Vororte-Bahnlinie. Im Dezember galoppierten Zebras durch Dresden. Sie waren einem Weihnachtszirkus entkommen. Gar nicht auszudenken, was geschehen könnte, wenn Raubkatzen oder Elefanten vor ihren Dompteuren fliehen, sich in Städten tummeln oder sich auf dicht befahrenen Straßen einen Auslauf gönnen. Auch das passierte vor Kurzem in Italien.

Ein Elefant im Zirkus
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In Österreich sind Aufführungen mit Wildtieren in Zirkussen seit 2005 verboten. Kamele und Dromedare sind davon ausgenommen, weil sie als domestiziert gelten. Wer aber bedenkt, welche Qualen Tiere, egal, welcher Art, in einem Wanderzirkus ausgesetzt sind? Hunderte Kilometer reisen sie quer durch Europa. In der Arena sind sie Lärm und Stress ausgesetzt. Ihre Verpflegung und Unterbringung sind sehr oft mangelhaft, erklärt Martina Pluda von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Deshalb muss ein Verbot von Tieren in Zirkussen her, und zwar sofort und in ganz Europa!

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