Was Pferde quält

von Tierschutz - Was Pferde quält © Bild: News/Ian Ehm

Vor wenigen Tagen kam auf dem Wiener Schwarzenbergplatz ein Fiakerpferd zu Sturz. Das Tier war auf den Schienen ausgerutscht und hatte das Gleichgewicht verloren, passiert ist gottlob nichts. Das gestürzte Tier wurde vom Nottierarzt leicht sediert, damit man es von seinem Geschirr befreien und in Ruhe wieder aufrichten konnte. "Vorfälle wie dieser können von aufmerksamen Kutschern leicht verhindert werden. Wenn man merkt, dass ein Pferd die Balance verliert, reicht es, die Zügel etwas anzuziehen und damit dem Pferd eine Stütze zu geben", erklärt Wolfgang Fasching, Sprecher der Wiener Fiaker.

Der Vorfall war für Tierschützer Grund genug, erneut gegen Kutschenfahrten in der Wiener Innenstadt zu demonstrieren. Dass die meisten Wiener Fiakerpferde ein Arbeitsleben führen, wie man es nicht wenigen Tieren wünschen würde - dass sie zum Beispiel an zwei nicht aufeinanderfolgenden Tagen in der Woche frei haben und dass die Halter ihren Pferden eine Koppel zur Verfügung stellen müssen -, das interessiert die Tierfreunde nicht.

Dringend nötig wäre es aber, gegen wirkliche tödliche Quälereien dieser edlen Geschöpfe aufzutreten. Eine davon findet am kommenden Sonntag, dem 14. Oktober, keine 300 Kilometer von Wien, in Pardubitz im benachbarten Tschechien statt: Das traditionelle "Vélka Pardubická" ist ein konkurrenzlos brutales Hindernisrennen, das jährlich mehrere Pferde das Leben kostet. Auf einer Strecke von 6.900 Metern werden die Vollblüter von ihren Jockeys über hohe Hecken und tiefe Gräben gepeitscht. Der 5,1 Meter breite Taxis-Graben, der von einer 1,4 Meter hohen Hecke begrenzt ist, wird alljährlich für nicht wenige Pferde zur Todesfalle. Seit dem ersten Rennen anno 1874 starben fast 200 Pferde auf dieser Strecke. 1909 erreichte nicht einmal ein Pferd das Ziel.

© imago/Galoppfoto Alljährlich kostet das Steeplechase in Pardubitz zahlreiche Pferdeleben

Es ist unfassbar, dass diese Rennen im 21. Jahrhundert noch erlaubt sind. Im Internet wird die Schinderei sogar "als Nervenkitzel" für Touristen angepriesen.

Übrigens: Bereits jetzt wird die Pferdeshow "Apassionata", die im April Wien erreicht, beworben. Unter welchen Umständen diese edlen Pferde trainiert werden, damit man mit ihnen Dressurübungen vorführen kann, will man sich in keinem Albtraum vorstellen. Das Leben der Tiere, die Tausende Kilometer durch Europa transportiert werden, um in diversen Hallen unter grellem Scheinwerferlicht ohne frische Luft zu arbeiten, gilt es zu ändern.

Wahre Pferdefreunde sind gefordert. Und zwar an den richtigen Orten.

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