Transporte
in den Tod

14.600 Schafe sollten auf engstem Raum von Rumänien nach Saudi-Arabien zum Schlachten gebracht werden. Das Schiff kenterte.

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Tierschutz - Transporte
in den Tod

Vergangene Woche kenterte vor der Küste Rumäniens ein Frachtschiff. Das Unglück passierte, kurz nachdem die "Queen Hind" den Hafen von Midia an der Schwarzmeerküste verlassen hatte. Die Besatzung konnte gerettet werden. Die Ursache für das Unglück muss erst geklärt werden. Tierschützer vermuten, dass das Schiff überladen gewesen sei. Tierschützer? In der Tat. Die Fracht lebte: 14.600 Schafe sollten auf engstem Raum von Rumänien nach Saudi-Arabien zum Schlachten gebracht werden.

Die rumänische Tierschutzorganisation ARCA, eine Partnerorganisation von Vier Pfoten, konnte 254 Schafe aus dem Meer bergen. 70 davon starben. Was mit den überlebenden Tieren geschieht, ist ungewiss. Wenn der Amtstierarzt ihren Gesundheitszustand überprüft hat, werden sie sehr wahrscheinlich auf einen anderen Frachter verladen und an ihre letzte, grausame Destination geschickt. Man kann nur darüber mutmaßen, welche Tiere weniger erleiden mussten, jene, die im Meer ertrunken sind, oder jene, die in einem arabischen Schlachthof - vielleicht sogar durch Schächten - getötet werden.

Die Katastrophe aber hat auch Konsequenzen. Rumäniens Landwirtschaftsminister Adrian Oros will Lebendtiertransporte ab sofort abschaffen. Nur noch tiefgefrorenes Fleisch sollte exportiert werden. Dieser Mann sollte ein Vorbild für seine Kollegen in allen Ländern der Welt sein. 2,4 Millionen Schafe und Ziegen exportiert Rumänien im Jahr, wie Recherchen von Vier Pfoten ergeben.

Jedes einzelne Tier ist zu viel. Egal, ob es schon beim Transport umkommt oder erst in einem fremden Land getötet wird.

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