Sofortiger Herdenschutz

von Tierschutz - Sofortiger Herdenschutz © Bild: News/Ian Ehm

Ob tatsächlich 2021 rund 200 Schafe auf Tiroler Almen und 40 in Kärnten von Wölfen gerissen wurden, kann niemand beweisen. Dennoch setzen Vertreter der Almwirte und Politiker das Landwirtschaftsministerium immer stärker unter Druck, den Schutz des Wolfes aufzuheben. Im Sommer 2021 sprach sich Köstinger für die Tötung sogenannter Problemwölfe aus. Die Übeltäter sollen mittels DNA-Analyse ermittelt werden. Wie soll das funktionieren?

Wer garantiert, dass der richtige Wolf erwischt wird? FPÖ-Tourismussprecher Gerald Hauser forderte, den Schutzstatus des Wolfes zurückzustufen. Seine Bedenken gelten vor allem dem Fremdenverkehr. Dass der Wolf eine streng geschützte Art ist, spielt keine Rolle. Dabei wäre es so einfach, Schafe auf der Alm zu schützen. Wie, das wurde an dieser Stelle nicht nur einmal erklärt. Schafbauern in der Schweiz setzen auf natürlichen Herdenschutz, in der Türkei, auch in anderen ärmeren Ländern, ist es selbstverständlich, Schafe zu beschützen. Die besten Wächter sind Hirtenhunde. Dass deren Ausbildung aufwändig und kostenspielig ist, steht außer Frage, aber diese Tiere sind effizient.

Schafe
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Arno Aschauer vom WWF fordert eine schnellstmögliche Aufzucht und Ausbildung von Herdenschutzhunden. Denn: "Die Wiederbelebung des Hirtenwesens ist auch im Sinne des Tierschutzes, da Schafe damit besser vor Unwetter, Krankheiten oder Abstürzen geschützt werden können - genau das sind die häufigsten Todesursachen", erklärt Aschauer.

Wer Bauern wirklich unterstützen will, sollte nicht auf das Töten von angeblichen Aggressoren setzen, sondern effizient und sofort helfen.

Noch etwas: Wer schützt die Herden vor den Horden von Touristen? Bedenken Sie, wenn Sie im Sommer auf eine Alm wandern: Schafe und Kühe haben ein Recht auf Ruhe in ihrem Gebiet.

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