Ein Schwein
im Haus

Weshalb halten sich immer mehr Menschen in Städten Miniaturschweine? Sind Miniaturschweine tatsächlich geeignete Haustiere?

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Tierschutz - Ein Schwein
im Haus

Dass einer Familie zwei Miniaturschweine abgenommen werden sollten, weil die Tiere in einer Wiener Wohnhausanlage gehalten wurden, ließ nicht nur Tierschützer aufhorchen. Der Fall wurde gütlich geregelt. Die Tochter des Hauses muss einen Kurs über Schweinehaltung absolvieren und darf die Tiere behalten. Dennoch wirft die Causa weitere Fragen auf: Weshalb halten sich immer mehr Menschen in Städten Miniaturschweine? Sind Vertreter der Spezies Sus scrofa domesticus -so der wissenschaftliche Name - tatsächlich geeignete Haustiere? Stammen diese Miniaturschweine aus Qualzuchten? Tierärztin Jutta Nehring von der Kleintierpraxis Essling erklärt: "Ursprünglich wurden diese Miniaturschweine als Versuchstiere gezüchtet." Bekannt sind Rassen wie das Münchner und das Göttinger Minischwein oder das Minnesota Minipig.

Nehring rät jedoch strikt davon ab, diese Tiere ausschließlich in der Wohnung zu halten. Größe und Gewicht der Miniaturschweine variieren. Das Göttinger etwa erreicht meist nicht mehr als 26 Kilogramm. Dennoch hat es die gleichen Bedürfnisse wie seine großen Verwandten. Es braucht Auslauf und ausreichend weiches Erdreich, wo es sich suhlen kann. Zudem ist zu beachten, dass Schweine Herdentiere sind und keineswegs allein gehalten werden dürfen. Mindestens ein zweites seiner Art müssen ihm seine Halter gewähren. Viele behaupten, Schweine seien gelehrig und würden Freude an einer Ausbildung haben. Aber warum sollen sie das? Warum wollen Menschen stets einem Tier ihren Willen aufzwingen? Für die kleinen Schweine bleibt jedenfalls zu hoffen, dass sie nicht in Mode kommen.

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