Schützen,
nicht töten!

An der Steyr in Oberösterreich soll der streng geschützte Gänsesäger zum Abschuss freigegeben werden.

von Tierschutz - Schützen,
nicht töten! © Bild: News/Ian Ehm

Die Nachricht der österreichischen Vogelschutzorganisation Birdlife sollte nicht nur Freunden von Wasservögeln zu denken geben: An der Steyr in Oberösterreich soll der streng geschützte Gänsesäger zum Abschuss freigegeben werden. Der Grund: Diese Vögel würden angeblich Äsche und Bachforelle bedrohen. Der Oberösterreichische Landes-Fischereiverein wolle prüfen, wie sich die Reduktion des Mergus merganser in diesem Gebiet auf diese Fischartenarten auswirkt. Birdlife zufolge wurde der Antrag als wissenschaftliches Projekt bei der Naturschutzbehörde in Oberösterreich eingereicht.

Die Abschüsse in Oberösterreich könnten auch während der Brutzeit durchgeführt werden. Gábor Wichmann, Geschäftsführer von Birdlife, warnt, dass durch das Vorgehen zur Brutzeit nicht nur die Elternvögel sterben, sondern in der Folge auch deren Gelege verloren gehen. Auch andere balzende, brütende oder durchziehende Wasservögel würden empfindlich gestört. Das sollte doch in einem Naturschutzgebiet nicht sein.

Das Töten dieser Tiere ist keine Lösung! Denn es befriedigt höchstens die Jagdlust einiger Menschen. Zielführender wäre es, die wirklichen Ursachen zu finden. Davon gibt es nicht wenige. Bekanntermaßen steigen durch den Klimawandel die Wassertemperaturen ständig. Dass die Insekten auch in Gewässern immer weniger werden, dass Brutplätze durch Verbauung verloren gehen, wurde bei der Erstellung dieses Antrags offensichtlich nicht bedacht. Übrigens: In Salzburg und in Kärnten wird der Gänsesäger bereits auf der „roten Liste“ vom Aussterben bedrohter Tiere geführt.

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Kommentare

Herlinde Cveticanin

Ich bin tief erschüttert über dieses Ansuchen an die Naturschutzbehörde und kann nur hoffen, dass dieses nicht genehmigt wird. Wie viele Tiere sollen denn noch abgeschossen - oder wie es so schön heißt "entnommen" werden, nur weil man der Meinung ist, dass sie Schuld sind am weniger Werden anderer ... Hoffentlich siegt die Vernunft!

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