Wer denkt an die Pferde?

von Tierschutz - Wer denkt an die Pferde? © Bild: News/Ian Ehm

Die Diskussion über das Verbot von Fiakern in der Wiener Innenstadt wird meist in den heißen Sommermonaten von Tierschützern entfacht. Pferde, die nicht nur unter der Hitze - sie bekommen erst bei 35 Grad frei -, sondern unter dem Verkehr, dem Lärm leiden, seien permanentem Stress ausgesetzt und das ständige Gehen auf dem harten Asphalt schade ihren Beinen.

Vergangene Woche loderte die Diskussion erneut auf. Der Grund: Ein Fiakerpferd brach während seines Diensts zusammen. Als Diagnose wurde Kreuzschlag angegeben. Das passiert, wenn Pferde zu lange stehen oder zu wenig bewegt werden. Der Halter, der Fiakerunternehmer Wolfgang Fasching, führte das auf das Ausbleiben der Fahrgäste zurück. Bewegt worden sei sein Pferd aber trotzdem. Das mag man ihm glauben.


Erlauben Sie mir, aus diesem Anlass aus meiner Vergangenheit mit meinem Pferd Blacky zu erzählen. Blacky war acht, als ich ihn mit dem Verdienst meines ersten Ferienjobs von einer Reitschule erstand. Für den Schulbetrieb taugte er nicht, er warf Reiter samt Zaumzeug ab, litt an Herz- und Kreislaufproblemen. Was mit ihm geschehen sollte, wenn er nicht mehr arbeiten konnte, wollte ich gar nicht wissen und beschloss, für ihn zu sorgen. Am Vorabend seines 31. Geburtstags starb Blacky eines natürlichen Todes.

Ein Verbot der Fiaker wäre zu befürworten, wenn alle, die das jetzt fordern, bereit wären, jedem einzelnen Pferd das Gleiche zu bieten wie eine Studentin, für die vor allem eines zählte: dass es ihrem Pferd gut ging. Solange das nicht möglich ist, müssen diese Pferde ihren Unterhalt selbst verdienen. Was ihnen das Leben erleichtern könnte, wären ein komfortabler Stall, angemessene Dienstzeiten, Urlaub und regelmäßiger Auslauf auf einer Koppel in der Natur. Das müsste jeder Fiakerunternehmer garantieren.