Das Leid
beginnt beim Ei

Das Verbot der qualvollen Hühnerhaltung in Österreich verhindert jedoch nicht den Konsum von Eiern aus diesen Produktionen.

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Tierschutz - Das Leid
beginnt beim Ei

Manche Welttage mögen skurril anmuten, wie der internationale Tag der Karotte, der alljährlich am 4. April ausgerufen wird. Manche aber haben Sinn wie der Welt-Ei-Tag am 11. Oktober. Der soll Konsumenten an die Qualen erinnern, die Hennen in Legebatterien erleiden müssen. Österreichs geflügelte Eierproduzentinnen können ab 2020 auf diesen Tag verzichten. Denn dann ist hier Käfighaltung verboten. Nicht aber in den anderen EU-Ländern.

Wie die Tierschutzorganisation Vier Pfoten recherchierte, werden in Europa alljährlich mehr als 211 Millionen Hennen in ausgestalteten Käfigen gehalten. Das heißt, die Hühner leben auf engstem Raum, eine Plastikmatte dient als Nistplatz. Mehr als eine Sitzstange steht ihnen nicht zur Verfügung. Tageslicht sehen sie keines.

Das Verbot dieser qualvollen Hühnerhaltung in Österreich verhindert jedoch nicht den Konsum von Eiern aus diesen Produktionen. "Jedes zweite hierzulande konsumierte Ei stammt aus verarbeiteten Produkten wie Nudeln, Keksen und Saucen -und hier wissen wir nicht, woher und aus welcher Haltung es stammt", erklärt Heli Dungler, Präsident von Vier Pfoten. Deshalb unterstütze er die europäische Bürgerinitiative gegen Käfighaltung "End the Cage Age", die mehr als 1,5 Millionen Unterschriften lukrierte. Wir sollten darauf achten, was wir konsumieren. Ein Hinweis: Wenn Sie am Frühstücksbuffet in einem Hotel eine sehr helle Eierspeis entdecken, können Sie ziemlich sicher sein, dass diese aus fertiger Eimasse zubereitet ist. Und die stammt meist nicht aus artgerechter Haltung.

Am besten, Sie fragen beharrlich nach, woher die Speisen stammen, die man Ihnen serviert.

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