Kennzeichnung muss Pflicht sein

von Tiere - Kennzeichnung muss Pflicht sein © Bild: News/Ian Ehm

Im Juli wurde an dieser Stelle von Billigeiern berichtet, die eine Diskontsupermarktkette in Österreich angeboten hat. Die Ware stammte aus Deutschland, der Stückpreis betrug 13 Cent. Man will sich gar nicht vorstellen, unter welchen Bedingungen deren Produzentinnen diese gelegt haben müssen. Anders ist das in Österreich, hier wird auf den artgerechten Lebensstandard der Hühner geachtet. Das gilt aber nur für den Einzelhandel.

Für Gastronomiebetriebe werden täglich mehr als eine halbe Million Eier importiert. Möglicherweise haben auch Sie sich schon gewundert, warum die Eierspeis am Frühstücksbuffet im Hotel nicht gelb, sondern eine fahle, weiße Masse ist. Die Antwort liegt auf der Hand, sie wurde aus Eipulver gefertigt. Woher das stammt, lässt sich aber nicht so leicht eruieren. Was ist mit Salzburger Nockerln, was ist mit Kaiserschmarrn, der nicht selten aus einer vorgefertigten Masse zubereitet wird? Was ist mit der Panier des Schnitzels und dem Schnitzel überhaupt? Kunden haben das Recht, zu erfahren, woher die Ware, die sie erstehen, stammt. Was für jeden Händler gilt, sollte auch für jeden Wirt gelten. Wer Lebensmittel verkauft, egal, ob gekocht, gebacken oder roh, muss angeben, woher diese stammen. Das ist eine der Forderungen des Tierschutzvolksbegehrens, das endlich im Parlament behandelt werden sollte.

Nur so kann Tierschutz funktionieren. Einen ersten Schritt gab es inzwischen von Minister Wolfgang Mückstein. "Die Herkunftskennzeichnung ist ein wichtiger Schritt. Wir wollen dabei möglichst weit gehen und vollständige Transparenz einführen -in allen Bereichen, in der Gastronomie und den öffentlichen Küchen", ließ er in einer Aussendung wissen. Der Import von Billigeiern gehe auch zu Lasten der Landwirte.

Was gibt es da noch zu zögern? Umsetzen, kennzeichnen und das sofort.

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